PLAINRIDE - Return Of The Jackalope
Mehr über Plainride
- Genre:
- Stoner Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Beerfuzz Records / Wormhole Distribution
- Release:
- 24.07.2015
- Challenger '69
- Salt River
- (The Tale Of) Private John Colter
- Return Of The Jackalope
- Dog
- (The Beards Upon) Mt. Rushmore
- Vengeance
- The News
- Black Wolves
- The Grailknights
- Beermachine
- Devil At Your Heels
- Warpdrive
Direkt aus der Kölner Wüste.
Hier gibt sich eine Band mal ordentlich Mühe mit dem Promopackage. Zur CD gesellen sich Sticker, Infos auf hübschem, blauen Papier und vor allem ein hölzerner USB-Stick mit eingraviertem Bandlogo. Na hallo, in Köln hat man wohl noch Kohle für so was! Das ist natürlich auch geschickt, denn so wird man nicht übersehen. Überhört werden die vier Mannen, die sich 2013 zu einer Band zusammen schlossen, aber auf keinen Fall. Denn nicht nur Bier lieben die Stoner Rocker ('Beermachine'), sondern auch Lautstärke.
Wie es sich so gehört für einen vernünftigen zugedröhnten Output, klingt man ganz nach Wüste. Über 70 Minuten lang rast die Truppe mit dem Hörer über Highways, trinkt billiges Dosenbier, jagt üble Bestien und lässt dabei kein Klischee aus. So witzig und selbstironisch das Cover daher kommt, so scheinen auch tatsächlich die Mitglieder von PLAINRIDE mit ihrem Debütwerk "Return Of The Jackalope" umzugehen. Ein Jackalope ist übrigens ein US-amerikanisches Fabeltier, das einen Hasen mit Geweih beschreibt. Die auf dem Artwork zu sehenden brennenden Pfoten, das Tattoo und die Stiefel könnten von der Gruppe um Sänger Max Rebel hinzugedichtet worden sein.
Wo wir schon mal beim Sänger sind - der klingt verdammt noch mal affentittengeil! Was der Bierfreund hier aufs Plastik zaubert, ist unglaublich. So eine verrotzte, abgedrehte, heisere und trotzdem bei Bedarf gefühlvolle ('Dog') Röhre verdient Beachtung! Da fällt es echt schwer zu glauben, dass einer der vier jungen Jungs, die die Fotos zeigen, das fabriziert haben soll. Die Stimme klingt nach 50 Jahren Ölung mit Brühe aus den berühmten mit "XXX" bedruckten Fässern, die auf der anderen Seite des Atlantiks überall herum stehen sollen. Doch auch der Rest der Band macht seine Sache natürlich nicht verkehrt. Vor allem die Riffarbeit macht Laune. Der Einsatz der Mundharmonika beispielsweise in '(The Beards Upon) Mt. Rushmore' erweist sich als glorreicher Glücksgriff. Nebenbei bemerkt ist dies auch der stärkste Song des 13 Stücke umfassenden Rundumschlag. Hier ist es nämlich mal kurz vorbei mit der Amerikaliebe, durch den aufgewirbelten Staub scheint ein leichter Strahl Politik. "I star-spangle your face" gehört zu den besten Textzeilen des noch halben Jahres.
Absolut gelungen ist auch der Neunminüter 'The Grailknights'. Solche Epen hört man äußerst selten im kurzweiligen Stoner Rock. Perfekt aufs nächste Festival kann man sich mit dem hemmungslosem 'Beermachine' vorbereiten. Zwischen diesen tollen Stücken finden sich auch immer mal ein paar eher verzichtbare Momente, doch das ist bei der ausgewalzten Laufzeit nachvollziehbar. Hier könnte gerade eine Alternative entstehen zu den Ami-Stoner-Bands. Würde mich freuen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring