PLANISTRY - Confucktion
Mehr über Planistry
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Secret Entertainment
- Release:
- 20.09.2019
- The Riddle
- Two Words
- Guilty Ones
- Worth To Take
- Man On The Moon
- Open Road
- On And Off
- Calm Down
- Totem Heads
- On The Way
- The Real Deal
Wie klingt typisch finnische Musik?
Die Herkunft Finnland ist für mich oft ein Grund, in die Musik einer neuen Band hineinzulauschen. Nicht selten sind dies interessante Entdeckungen. Finnen-Bands unterteile ich hierbei grob in zwei Kategorien: entweder sie machen typischen Finnen-Sound, düster, atmosphärisch, melancholisch und gerne mit Growls garniert. Oder es sind diejenigen, die man erstmal gar nicht nach Finnland sortieren würde. Wie PLANISTRY. Die Band ist noch recht frisch, wurde erst 2016 gegründet und legt nun mit "Confucktion" das zweite Album vor. Und zu hören gibt es grob gesagt Rock, dem man je nach Song gerne die Präfixe Alternative, Indie, Progressive oder Atmospheric anheften kann.
Als etwas ungünstig empfinde ich es, dass es immer zwei bis drei Songs braucht, bis ich erkennen kann, dass PLANISTRY tolle Musik macht, denn zunächst sind weder Instrumentierung noch Gesang noch Sound hervorstechend. Dann kommt an Stelle vier aber mit 'Worth To Take' ein solch toller Song, daß der Euphorielevel schlagartig ansteigt. Es sind diese wohlig-schmachtenden Harmonien, die eine Art wehmütige Glückseligkeit aufkommen lassen, dazu ein Refrain, der einen auf Flügeln in die Ferne schweifen lässt. Und danach lässt mich die Scheibe nicht mehr los. 'Man On The Moon' entführt mit seinem Beat in die späten Sechziger, 'On And Off' offeriert dann plötzlich epische Progeskapaden im Stile von MUSE, 'Open Road' erdet mit Akustik-Gitarre und Mundharmonika und integriert damit ein gewisses Country-Flair in die Musik. Und das ist nicht alles.
Doch trotz dieser stilistischen Variabilität würde ich "Confucktion" als großem Ganzem dann doch wieder etwas finnentypisches attestieren. Denn es schwingt - bei einer tendenziell optimistschen Grundhaltung - doch immer wieder eine gewisse sehnsuchtsvolle Schwermut mit, die ob der lyrisch behandelten Themen auch verständlich ist. Selbstmord ist ein schwerwiegendes Problem in Finnland und auch Songwriter Tarmo Tikkinen hat offenbar schon in jungen Jahren Freunde dadurch verloren. Unter anderem diesen Menschen ist dieses wirklich schöne Album gewidmet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker