PLEONEXIA - Break All Chains
Mehr über Pleonexia
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Underground Records
- Release:
- 17.01.2014
- Pleonexia
- I Don't Care
- Iron Will
- Everything You Said
- All Dead To Me
- Use Your Mind
- Break All Chains
- We're Not The Same
- Freigeist
- We Just Want More
Jugendlicher Kreativitätsüberschuss
Mit PLEONEXIA aus Italien hat sich Pure Steel Records für sein Pure Underground Sublabel eine sehr junge Band geschnappt, die nun bereits mit dem ihrem Debütalbum, "Break All Chains" eine erste Duftmarke setzt. Die Truppe spielt im weitesten Sinne melodischen Heavy Metal, bezeichnet diesen selbst aber als "Philosophical Metal". Was man sich darunter vorstellen soll, ist zwar nicht ganz klar, doch ein Grundprinzip scheint das Verlangen zu sein, so viele Ideen und Stile wie möglich in den Bandsound zu integrieren. Damit gibt man sich dem Bandnamen, der Sucht nach immer mehr, zumindest programmatisch hin und hat zum Abschluss auch noch den Song 'We Just Want More' diesem Thema gewidmet.
Abgesehen davon sind die zehn Lieder ein munterer Ritt durch die letzten 20 Jahre melodischen Heavy Metals, mit einer leichten Schlagseite Richtung europäische Spielarten, aber mit einer Fülle an eigenen, thrashigen, epischen, folkigen und einfach nur seltsamen Ideen. Die Gesangsmelodien sind äußerst eigenständig geraten und bleiben dennoch (oder gerade deshalb) sehr schnell hängen, was dem Titelsong 'Break All Chains', 'Freigeist' oder 'We're Not The Same' durchaus Hitpotential beschert.
Andererseits schafft es die Band leider noch nicht, aus ihrer überbordenden Kreativität immer schlüssige Songs zu basteln, vieles wirkt dann doch wie eine Aneinanderreihung von Themen, die nicht unbedingt zusammenpassen. Etwas mehr Bühnen- und Proberaumerfahrung dürfte hier hoffentlich helfen. Die Produktion ist auch etwas kraftlos ausgefallen und klingt oft eher nach einem Demo, als nach einer fertigen Albumproduktion, was aber auf eine gewisse Weise zum manchmal etwas unfertigen Songmaterial passt.
Das klingt jetzt kritischer, als es gemeint ist, denn was PLEONEXIA vor allem hat und was "Break The Chains" trotz aller Macken für mich faszinierend und toll macht, ist der Enthusiasmus und die naive Begeisterung, die den Hörer bei jeder Note förmlich anspringt. Hier sind junge Musiker, die sich von nichts und niemandem vorschreiben lassen, wie ihre Musik zu klingen hat, die sich den Teufel um konventionelles Songwriting oder ähnliches scheren und einfach drauflos spielen. Und das wiegt für mich letztendlich deutlich schwerer als holpriges Songwriting oder eine dünne Produktion. Insofern habe ich meinen Spaß an "Break The Chains", und allen, denen Spielfreude über Perfektion geht, könnte das genauso gehen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wohin die Band ihre Kreativität in Zukunft lenkt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst