POCCOLUS - Ragana
Mehr über Poccolus
- Genre:
- Black Metal / Pagan Metal
- Label:
- Inferna Profundus Records / Litauen-Import
- Release:
- 07.04.2009
- Intro
- Ç Pagoniù Zemê
- Ragana
- Karo Deivé Junda
- Skuvietimas (Kraujas Ir Ugnis)
- The Curse Of Black Sun
- Naujosios Eros Kariai
Für Fans und Hobby-Archäologen: Eine interessante Geschichtsstunde in Sachen baltischen Black Metals.
Mit der vorliegenden Compilation "Ragana" widmet sich das litauische Label Inferna Profundus Records der Vergangenheit einer lange verblichenen einheimischen Band, die es in der Black-Metal-Szene zwar nicht gerade zu Weltruf gebracht hat, aber immerhin im Jahre 1996 ein wirklich gelungenes Debütalbum veröffentlichte, das die Truppe um Ramûnas Peršonis (u.a. ex-NAHASH) und Valdas Latonas (MERESSIN) auch über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannt machte. Nach den Maßstäben des tiefsten Black-Metal-Untergrunds, versteht sich.
"Ragana" enthält nun das Material der Litauer, das es damals nicht auf das Album geschafft hat; namentlich das unterirdisch produzierte, aber dennoch hörbare 1994er-Demo und den Beitrag zur Split-EP "Live at Black Friday, Riga 13/06/97" mit HA LELA und SKYFORGER. Enthalten ist auf dem Demo mystischer, verhallter und elegischer Pagan Black Metal, der all jene Ansprechen dürfte, die auf die ruhigen, perseverativen Elemente von Bands wie BURZUM, auf einen leicht folkloristischen Anstrich in der Melodieführung und auf klare Chöre und Keyboards als Elemente der Atmosphäre im Black Metal stehen. Die Livesongs sind direkter und schnörkelloser, aber ähnlich dürftig produziert.
Das Niveau des regulären Albums wird daher nicht erreicht, aber es lässt sich schön erkennen, woher die Band kommt, so dass die bislang sicher sehr wenigen Fans der Band auf ihre Kosten kommen und auch Archäologen in Sachen obskurer Black-Metal-Relikte einen sinnvollen Gegenwert für ihr Geld bekommen. Das Material auf "Ragana" als wegweisend oder besonders essentiell zu bezeichnen, wäre indes ein wenig arg dick aufgetragen. Als Demo-Compilation geht es in Ordnung, aber regelmäßig anhören werden es wohl die wenigsten. Da die Scheibe wie gesagt nur für Die-Hard-Fans und BM-Historiker relevant ist und nicht die Ansprüche an ein vollwertiges Studioalbum erfüllen will und kann, verzichte ich auch auf eine Wertung.
Anspieltipps: Ragana, The Curse Of Black Sun
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle