POETS OF THE FALL - Ultraviolet
Mehr über Poets Of The Fall
- Genre:
- Alternative Rock / Pop
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Playground / Cargo
- Release:
- 05.10.2018
- Dancing On Broken Glass
- My Dark Disquiet
- False Kings
- Fool's Parade
- Standstill
- The Sweet Escape
- Moments Before The Storm
- In A Perfect World
- Angel
- Choir Of Cicadas
Konsquente Evolution hin zur Popmusik.
Konsquent weiter zu neuen Höhenflügen, das ist wohl das Motto der Finnen POETS OF THE FALL, die eigentlich bereits seit dem Debüt "Signs Of Life" aus dem Jahr 2005 in ihrem Heimatland von einem Erfolg zum nächsten eilen. Doch zuletzt verlor das Sextett bei all den radiotauglichen Singles auch gerne mal die eigenen musikalischen Wurzeln, die im Alternative Rock und Post-Grunge liegen, aus den Augen. Die große Frage ist also, wie die Entwicklung der Truppe auf dem neusten Langeisen "Ultraviolet" weitergeht.
Freunde des Frühwerks werden allerdings schnell ernüchtert feststellen müssen, dass es wohl keinen Weg zurück zu den knarzigen Gitarren des grandiosen "Carnival Of Rust"-Albums geben wird. Stattdessen serviert bereits der Opener 'Dancing On Broken Glass' eher handzahmen Radio-Pop, der zwar durchaus mit feinen Hooklines aufwartet, gleichzeitig aber auch frappierend an die Landsmänner SUNRISE AVENUE erinnert. Bei mir kommt angesichts der elektronischen Töne des Openers jedenfalls schnell die Frage auf, warum die Band mit Jaska Mäkinen und Olli Tukiainen gleich zwei Gitarristen in ihren Reihen hat. Zu hören ist von den Sechsaitern der beiden zwischen Synthie-Flächen und poppigen Gesangslinien jedenfalls nahezu nichts mehr. Und leider setzt sich dieser Eindruck auch auf den gesamten zehn Kompositionen des Langspielers fort - alles klingt klinisch produziert, mal wird extrem mit Achtziger-Synthies experimentiert ('Angel' oder 'The Sweep Escape'), nur mit Alternative Rock hat das Ganze nichts mehr zu tun.
Das soll nun allerdings keinesfalls der Platte jegliche Qualitäten absprechen, denn die Finnen sind noch immer hervorragende Songwriter und wissen ganz genau, wie man eine Hookline schreibt, die dem Hörer geradewegs ins Langzeitgedächtnis übergeht. Trotzdem ertappe ich mich während des Hördurchlaufs immer wieder dabei, wie ich mich nach dieser gewissen Kantigkeit sehne, die "Carnival Of Rust" damals zu einem Dauergast auf meiner Playlist gemacht hat. So bleibt es am Ende jedem selbst überlassen, ob er der neuen Ausrichtung der herbstlichen Propheten folgen kann und will, oder vielleicht doch eher von der konsequenten Evolution hin zum Pop abgehängt wurde.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs