POVERTY'S NO CRIME - A Secret To Hide
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Poverty's No Crime
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville (Rough Trade)
- Release:
- 30.04.2021
- Supernatural
- Hollow Phrases
- Flesh And Bone
- Grey To Green
- Within The Veil
- The Great Escape
- Schizophrenic
- In The Shade
Diese Geheimnis gehört an die Öffentlichkeit
POVERTY'S NO CRIME gehört zu den Bands, die ich quasi seit Anbeginn ihrer Zeit schon verfolge. Und das Debüt "Symbiosis" ist auch bereits schlappe 26 Jahre alt. Als "The Autumn Years" 1996 erschien, hat gar ein Kumpel von mir der Band vor lauter Begeisterung einen Brief(!) geschrieben. Das waren noch Zeiten.
In den Jahren danach blieben die Norddeutschen ziemlich produktiv. "Save My Soul" in 2007 war bereits das sechste Album der Band, bevor dann das Leben dazwischen kam und es bis zur Veröffentichung des bis dato letzten Werks "Spiral Of Fear" schlappe neun Jahre dauerte. Und auch jetzt sind wieder knappe fünf Jahre vergangen, bevor "A Secret To Hide" in die Regale gestellt wird.
Wenn ich jetzt schreibe, dass sich in all den Jahren musikalisch nicht so wahnsinnig viel verändert hat, ist das für eine Prog-Band eigentlich ein Armutszeugnis. Was ich aber meine, ist, dass die Grundzutaten schon immer noch die gleichen sind, wie anno 1996. Das liegt natürlich auch daran, dass mit Volker Walsemann (v.), Marco Ahrens (gt.) und Andreas Tegeler (dr.) drei Gründungsmitglieder und Songwriter immer noch am Start sind und das Line-Up nun seit 20 Jahren und dem Album "One In A Million" mit der Ergänzung durch Heike Spaarman (b.) und Jörg Springub (kb.) unverändert ist. Diese Konstanz kann man durchaus hören.
Geboten wird also auch auf "A Secret To Hide" progressiver Rock/Metal mit einem hohen Melodieverständnis. Das geht schon los mit dem eröffnenden 'Supernatural', welches es schafft sich ziemlich fix ins Ohr zu bohren, während das ausgefeilte Riffing erst bei späteren Durchläufen in den Vordergrund tritt. Das ist in meinen Ohren eh die große Stärke der Truppe. Songs wie 'Hollow Phrases' oder 'Flesh And Bone' sind wirklich eingängig, laden aber gleichzeitig zur lyrischen und musikalischen Entdeckungsreise ein. "Thinking Man's Metal"? Ja, kann man schon so hören.
Gut, den Terminus "Metal" würden wohl einige in Frage stellen, dafür sind Jörgs Keyboards auch gerne mal zu dominant, wobei ich schon finde, dass diese auf "A Secret To Hide" etwas weniger im Vordergrund stehen, als es bei den Vorgängern der Fall war. Bei 'Grey To Green' unterstützen sie eher die Melodie, als sie zu führen. Auch bei 'Within The Veil' wird eine gute Balance gefunden. Mich persönlich haben die Keys noch nie gestört, aber ich kenne Menschen, die das anders sehen und die dürften am neuen Album dann mehr Geschmack finden.
Unter dem berühmten Strich ist "A Secret To Hide" aber wieder ein exquisites Album in der Schnittmenge von Progressive Rock und Melodic Metal geworden, das Fans der Band definitiv zufrieden stellen wird. Und wer gerne THRESHOLD, ENCHANT, EVERON, IQ, DREAM THEATER oder auch FATES WARNING hört, sollte hier ganz sicher mal viele Ohren riskieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk