POVERTY'S NO CRIME - Spiral Of Fear
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2016
Mehr über Poverty's No Crime
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville (rough trade)
- Release:
- 29.04.2016
- The Longest Day
- Spiral Of Fear
- Fatamorgana
- A Serious Dream
- The Fifth Element
- The Ballad Of 91
- Dying Hopes
- Wounded
Spätes, aber gelungenes Comeback
Das wurde aber auch Zeit. Bereits im Jahr 2011 gab es eine News hier auf POWERMETAL.de, dass POVERTY'S NO CRIME an einem Nachfolger für das bis dato letzte Album "Save My Soul" aus dem Jahr 2007 arbeitet und dieses 2012 erscheinen soll. Nun, da sind offensichtlich ein paar Dinge dazwischen gekommen, die die Aufnahmen leicht verzögert haben. Aber jetzt, schlappe neun Jahre nach "Save My Soul" liegt mit "Spiral Of Fear" endlich das siebte Studioalbum vor.
Eines vorweg: Wer bislang Fan von POVERTY'S NO CRIME war, wird auch heute nicht enttäuscht. Sänger Volker Walsemann ist immer noch als einer unter einer Million erkennbar und auch die Chemie des offensichtlich chaotischen Haufens stimmt wie eh und je. Und so bietet "Spiral Of Fear" einmal mehr eine perfekte Symbiose aus Progressive Rock und melodischem Metal. Ähnlich wie THRESHOLD wird auch hier Melodie und Anspruch verbunden, allerdings ohne jemals den Härtegrad der Briten zu erreichen. Dafür stehen die Keys von Jörg Springub etwas mehr im Vordergrund, was das Material auch etwas in die Richtung britischer Prog Rocker wie IQ rückt.
Wo auf "Save My Soul" insgesamt etwas geradliniger und kompakter komponiert wurde, ist "Spiral Of Fear" wieder Prog pur. Kein Song ist kürzer als fünf Minuten und das abschließende 'Wounded' kratzt sogar an der Zehn-Minuten-Marke. Und obwohl die Kompositionen eher ausufernd sind, wird von 'The Longest Day' an eben auch mit eingängigen Melodien um sich geworfen. Ein echter Smasher der Marke 'All Minds In One' fehlt zwar, aber das ist in dem Fall nur ein minimaler Makel. Dafür gibt es mit dem halsbrecherischen Instrumental 'The Fifth Element' auch mal exorbitante Fingerakrobatik zu bestaunen, wie sie bei POVERTY'S NO CRIME so in den Fokus gerückt eher selten vorkommt. Von den Nummern mit Gesang ragt für mich bisher keine wirklich heraus, was aber nur für die Qualität des Materials spricht. Vielleicht ist 'Dying Hopes' mein Favorit, aber das kann auch daran liegen, dass der Song gerade lief und noch etwas nachhallt.
Fakt ist, dass Proggies, die neben den Standards wie IQ, THRESHOLD oder RIVERSIDE auch deutsche Untergrundhelden wie SYLVAN oder EVERON auflegen, hier auf jeden Fall zugreifen müssen. Ich bin gespannt, ob dieses Jahr noch hochwertigerer Prog in unserer Heimat erscheint. Zweifel sind erlaubt. Kaufen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk