POWER QUEST - Sixth Dimension
Mehr über Power Quest
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 13.10.2017
- Lords Of Tomorrow
- Starlight City
- Kings And Glory
- Face The Raven
- No More Heroes
- Revolution Fighters
- Pray For The Day
- Coming Home
- The Sixth Dimension
Starkes Comeback nach sechs Jahren Abstinenz.
Power Quest ist zurück! Ganze sechs Jahre hat es gedauert, bis die Engländer uns mit dem Nachfolger des letzten Albums "Blood Alliance" beehren. Und, wer hätte es gedacht, "Sixth Dimension" ist die sechste Langrille der Truppe. Von 2013 bis 2016 war die Band zwischenzeitlich aufgelöst, was die lange Wartezeit erklären dürfte. Bereits vor der Auflösung hat sich das Besetzungskarussell häufig gedreht, die Liste der ehemaligen Bandmitglieder ist ziemlich lang.
Dass die Jungs, allen voran Bandgründer und –leader Steve Williams, ein verdammt gutes Gespür für eingängige Melodien besitzen, die sich direkt im Gehirn festsetzen, haben sie in der Vergangenheit ja schon mehrfach bewiesen. Daran hat sich auch in den vergangenen sechs Jahren nichts geändert, die Songs gehen locker flockig ins Ohr wie eh und je. Bereits der Opener 'Lords Of Tomorrow' stampft schnell nach vorne und zeigt eindrucksvoll, dass die Band nichts verlernt hat und immer noch starke Songs schreiben kann.
Musikalisch ist "Sixth Dimension" sehr abwechslungsreich gestaltet. Selbst die Midtempo-Nummern werden durch schnelle Gitarrensolos und kurze Gaspedal-Passagen gewürzt. 'Revolution Fighters' ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch innerhalb der Songs variieren die Geschwindigkeiten. Bei 'Coming Home' denkt man zuerst, dass man es mit einem schnellen Track zu tun hat, bis er dann aber doch die Handbremse anzieht, nur um diese wenig später wieder zu lösen. Etwas auffallend ist, dass die durchgehend schnellen Songs alle in der ersten Hälfte platziert wurden, hier hätte man mit einer anderen Reihenfolge noch etwas mehr Abwechslung schaffen können.
Den Titeltrack hat sich POWER QUEST bis zum Schluss aufgehoben, und das aus gutem Grund. Er wurde zusammen von Steve Williams und Richard West (THRESHOLD) geschrieben und hat für den Hörer einige Überraschungen parat. Er ist mit über acht Minuten Spielzeit nicht nur der längste Track der Scheibe, sondern kann aufgrund des Songwriting durchaus als progressiv bezeichnet werden. Durch mehrere Stimmungs- und Tempowechsel sowie die Gast-Vocals von Anette Olzon (ex-NIGHTWISH) sticht der Song deutlich hervor und bildet einen würdigen und ungewöhnlichen Abschluss für "Sixth Dimension".
Comeback geglückt würde ich sagen. POWER QUEST schafft es auf "Sixth Dimension" eindrucksvoll neue Wege zu beschreiten, ohne dabei die eigenen Trademarks zu vernachlässigen. Die Platte ist durchgängig stark, Ausfälle gibt es nicht zu verzeichnen. Besonders herauszuheben sind dabei die beiden letzten Songs, auf denen Experimente gewagt werden, die sehr gut funktionieren und hoffentlich keine einmalige Angelegenheit bleiben. Der Rest erfindet zwar das Melodic-Power-Metal-Rad nicht neu, ist aber auf konstant hohem Niveau und kann durch eingängige Melodien und wunderbare Gitarrensolos überzeugen. Klare Empfehlung daher an alle Genrefans, wer bisher nichts mit solcher Musik anfangen konnte, der wird wohl auch an der sechsten Dimension keine Freude haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner