POWERWOLF - Interludium
Mehr über Powerwolf
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 07.04.2023
- Wolves Of War
- Sainted By The Storm
- No Prayer At Midnight
- My Will Be Done
- Altars On Fire
- Wolfborn
- Stronger Than The Sacrament
- Living On A Nightmare
- Midnight Madonna
- Bête du Gévaudan
Der Name ist Programm.
Schon wieder ein POWERWOLF-Album? Es ist doch noch keine zwei Jahre her, dass der Vorgänger "Call Of The Wild" das Licht der Welt erblickte und je nach Verhältnis zur Band für Begeisterung, Frustration oder Desinteresse sorgte. Nun steht also "Interludium" in den Startlöchern und soll, pünktlich zum höchsten christlichen Feiertag, das nächste Kapitel der Wölfe offenbaren.
Aber tatsächlich ist der Name hier auch Programm. Statt eines kompletten neuen Langdrehers gibt es nämlich ein musikalisches Zwischenspiel der besonderen Sorte mit sechs brandneuen Studiotracks und vier Raritäten aus dem POWERWOLF-Fundus. Somit ist die Zielgruppe eindeutig die bestehende Fanbase, welche mit diesem Release bis zum nächsten regulären Album bei Laune gehalten werden soll. Und ich denke, dass sollte spielend gelingen, da es sich hierbei nicht um eine Resterampe oder plumpe B-Seiten-Kompilation handelt, sondern die Truppe um Attila Dorn hier erneut Songs unter die Wölfe bringt, welche qualitativ zu der bisherigen Historie nicht wirklich abfallen.
Viel eher wäre ein Opener, wie 'Wolves Of War' mit seiner folkigen Attitüde auch auf den letzten Alben ein lupenreiner Hit gewesen und zeigt die beiden Greywolfs in Bestform. Schönes Teil! Das folgende 'Sainted By The Storm' hat seine Live-Premiere schon überstanden und zeigt eindeutig auf welchem Niveau sich POWERWOLF aktuell befindet. Fetter Chorus und die auf allen Songs wieder omnipräsente Orgel von Falk Maria Schlegel sorgen für einen Knaller, der in Fankreisen bereits Klassikerstatus hat.
Die restlichen vier neuen Songs können zwar dieses Level nicht mehr halten, sind aber auch alles andere als Füllmaterial. Auch die vier Raritäten wirken trotz deutlicher Unterschiede im Songwriting ('Stronger Than The Sacrament' und 'Living On A Nightmare' stammen immerhin von 2012 bzw. 2015) nicht deplatziert oder wie willkürliche Anhängsel. Das hat zum einen mit der Qualität der Band zu tun, aber vor allem auch mit der produktionstechnischen Leistung von Joost van den Broek, Jacob Hansen, Jens Bogren und Fredrik Nordström, welche "Interludium" einen harmonischen und fetten Gesamtsound verpasst haben. Komplettiert wird der Reigen von 'Midnight Madonna', welche bisher nur auf der Earbook-Edition von "The Sacrament Of Sin" zu finden war und der bisher exklusiven französischen Version von 'Beast Of Gévaudan' ('Bête du Gévaudan').
Also eine rundum gelungene Aktion für echte Fans, für welche ich aufgrund des Veröffentlichungscharakters normalerweise keine Note vergeben würde. Allerdings schreit jede Ader von "Inerludium" nach einem vollwertigen Release. Spannend wird es beim Bonusalbum "Communio Lupatum 2", wo elf befreundete Bands Songs von POWERWOLF interpretieren. Es gibt also eine Menge großartigen Content und außerdem am 06.04.2023 eine (Un-)Holy Ostermesse im Kölner Palladium als Album-Releaseshow. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich "Call Of The Wild" 2021 etwas zu hart bewertet hatte und nun mit "Interludium" ähnlich viel Spaß habe. Somit gibts jetzt 7,0 Punkte von mir. Fans dürfen/müssen natürlich 1-1,5 Punkte addieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal