PRETTY MAIDS - Kingmaker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Pretty Maids
- Genre:
- Hard Rock / Melodic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- CMM
- Release:
- 04.11.2016
- Kingmaker
- Face The World
- Humanize Me
- Last Beauty On Earth
- Bull's Eye
- King Of The Right Here And Now
- Heavens Little Devil
- Civilized Monsters
- Sickening
- Was That What You Wanted
Hübsche Mädels vereinen alle.
Mit "Kingmaker" meldet sich die Band zurück, deren "Future World" eines meiner absoluten Lieblingsalben erschaffen und damit maßgeblich zu meiner metallischen Sozialisation beigetragen hat. Leider war damals der Nachfolger "Jump The Gun" schon eine ziemliche Enttäuschung für mich, was auch dafür sorgte, dass ich die PRETTY MAIDS für einige Jahre ziemlich aus den Augen verloren hatte.
Die letzten Alben landeten zufälligerweise aber dann doch mal wieder in der heimischen Anlage und zeigten eine Band, die zwar immer noch das melodische Verständnis mitbrachte, aber auf deutlich moderneren Pfaden wandelte. Natürlich geht die Zeit auch nicht an den sympathischen Dänen vorbei, aber als Altfan musste man sich doch etwas an die "neue" Ausrichtung gewöhnen. Und selbstverständlich auch damit klarkommen, dass ein "Future World" und auch "Red Hot & Heavy" nur einmal im Leben geschrieben werden kann.
Geht man nun aber unvoreingenommen an "Kingmaker" ran, muss man der Truppe bescheinigen, das beste Album seit "Future World" eingespielt zu haben. Wie schon erwähnt, geht man deutlich moderner zu Werke, was sich besonders in Ken Hammers Gitarrensound bemerkbar macht. Der Mann hat ebenfalls gelernt, wie man eine Gitarre einige Halbtöne tiefer stimmt und Stakkato-Riffs mit einer ordentlichen Portion Attack spielt. Mit anderen Worten: viele Gitarrenparts könnten auch auf neuen Produktionen aus Übersee stehen. Allerdings haben die meisten modernen Ami-Bands keinen Sänger der Marke Ronnie Atkins, der die Songs mit seiner Stimme veredelt, auch wenn ich seinen "Zwei-Stimmen-Gesang" etwas vermisse. Während er früher immer wieder zwischen ruhiger Stimmlage und Reibeisengesang hin und her wechselte, hat er mittlerweile diese beiden Stile zu einem einzigen verschmolzen, klingt dabei aber immer noch stets variabel.
Und "variabel" ist ein gutes Stichwort: was die Abwechslung in den Songs angeht, haben die hübschen dänischen Mädchen absolut nix verlernt. Wie eh und je wechselt man zwischen hart und zart, besingt baladesk die 'Last Beauty On Earth', rockt hymnisch das 'Bull's Eye' oder bewegt sich mit 'Sickening' in Modern-Metal-Gefilden. Neben diesen genannten Tracks muss auf jeden Fall der Einstieg mit 'When God Took A Day Off' erwähnt werden, der sofort alles zusammenfasst, was dem Hörer im Laufe der nächsten Dreiviertelstunde geboten wird.
Zusammengefasst kann man sagen, dass PRETTY MAIDS mit "Kingmaker" eigentlich Fans aller rockigen Klänge zusammenbringen könnte und sich somit Melodic Rocker mit Metalheads und sogar DISTURBED-Anhängern in den Armen liegen müssten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer