PRETTY MAIDS - Motherland
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2013
Mehr über Pretty Maids
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 22.03.2013
- Mother Of All Lies
- To Fool A Nation
- Confession
- The Iceman
- Sad To See You Suffer
- Hooligan
- Infinity
- Why So Serious?
- Motherland
- I See Ghosts
- Bullet For You
- Who What Where When Why
- Wasted
Pure Danish Dynamite
Die hübschen Mädels aus Dänemark haben sich bei mir spätestens mit dem letzten Werk "Pandemonium" wieder voll in den Fokus gespielt, nachdem die Alben zu Beginn des Jahrtausends aus nicht ganz erfindlichen Gründen ein wenig an mir vorbeigezogen sind. Doch "Pandemonium" hat nicht nur dank eines Überfliegers wie 'Cielo Drive' die alte Liebe zur Band und ihren Klassikern "Red, Hot & Heavy", "Future World" oder auch der Neunziger-Granate "Spooked" aufflammen lassen.
Und so ist die Vorfreude auf "Motherland", dem mittlerweile zwölften Studioalbum der PRETTY MAIDS, doch ziemlich groß. Und sie wird auch nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Reibeisenstimme Ronnie Atkins und Gitarrist Ken Hammer zeigen sich auf "Motherland" in starker, stellenweise brillanter Verfassung.
Dabei ist das Konzept durchaus bewährt: Es gibt die raue Stimme Atkins', Dampfhammer-Riffs, Edelstahl-Soli, zum Headbangen animierende Rocker, dramatische Balladen und den perfekten Einsatz des Keyboards. Hier wird nicht experimentiert, sondern der Song in den Mittelpunkt gestellt und sich auf seine Stärken konzentriert.
Dass "Motherland" im Vergleich zu "Pandemonium" jetzt noch ein kleines Stück die Nase vorn hat, liegt schlicht an der höheren Trefferquote der todsicheren Hits. Schon das eröffnende 'Mother Of All Lies' zeigt wie man eine markante Gesangslinie, ein kerniges Riffs und ein Keyboard miteinander verbindet. Schon immer in ihrer Karriere haben die Dänen gezeigt, dass man ein Keyboard auch einbauen kann, ohne den Sound in eine hochgeradig kitschige Seifenoper zu verwandeln. Hier werden Melodien untermalt, an passenden Stellen die Songs auch mal geführt, aber die Hauptrolle gehört klar den Riffs und Leads von Ken Hammer.
Im weiteren Verlauf gibt es dann mit dem aggressiven 'Hooligan', der Joker-Hommage 'Why So Serious?' und dem mitreißenden 'Who What Where When' einige Hits aus der harten Ecke, genau wie mit 'Sad To See You Suffer', 'Bullet For You' und 'Wasted' einige herausragende dramatische bis balladeske Höhepunkte zu hören.
Auf der Sollseite ist hingegen nur das im Refrain etwas zahnlose 'I See Ghosts' zu notieren, das bei 13 Songs auch hätte weggekürzt werden können. Doch davon abgesehen, ist "Motherland" ein exquisites Heavy-Rock-Album geworden, das Freunde der Band völlig bedenkenfrei einpacken können - vielleicht sogar müssen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk