PRIMAL FEAR - Rulebreaker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2016
Mehr über Primal Fear
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 29.01.2016
- Angels Of Mercy
- The End Is Near
- Bullets & Tears
- Rulebreaker
- In Metal We Trust
- We Walk Without Fear
- At War With The World
- The Devil In Me
- Constant Heart
- The Sky Is Burning
- Raving Mad
Gewohnt grandios!
Mit viel Getöse läutet die süddeutsche Metal-Institution ihren elften Stahlhammer ein. Beinahe auf den Tag genau zwei Jahre nach dem wohl zweitbesten Album (nur "Seven Seals" ist noch stärker als "Delivering The Black") in der nun 19-jährigen Laufbahn PRIMAL FEARs gibt es mit "Rulebreaker" pünktlich Nachschub. Dass die Truppe um Muskelmann Ralf Scheepers quantitativ so konstant abliefert, ist bei den ganzen Nebenprojekten, Solo-Geschichten und weiteren Bands, die jedes(!) PRIMAL FEAR-Mitglied im Terminkalender stehen hat, überaus bemerkenswert.
Doch nicht nur die Quantität setzt Ausrufezeichen. Nein, auch qualitativ macht der seit dem Wiedereinstiegs Tom Naumanns zum Sechser angewachsenen Band kaum jemand was vor. Neu besetzt wurde übrigens auch die Position am Schlagzeug. Nachdem Aquiles Priester es nur ein Jahr lang in der Stahlschmiede aushielt, sitzt mit Francesco Jovino (EDGE OF FOREVER, ex-U.D.O.) ein neues bekanntes Gesicht hinter den Bongos.
Aber wo war ich noch? Ach, bei der Qualität, genau! Abgesehen von den beiden Neueinstiegen gibt es zu "Rulebreaker" eigentlich nicht viel zu sagen. Wie schon zehnmal zuvor kloppt PRIMAL FEAR großartigen Stahl in die Mikrofone. Große Veränderungen erwartet niemand mehr. Die durchaus kritisierte experimentelle Phase während "New Religion" und vor allem "16.6" ist lange vorbei. Stattdessen bieten Sinner, Scheepers und Co. quasi seit Jahren immer neue Blaupausen deutschen Schwermetalls an. Darauf dürfen die Süddeutschen verdammt stolz sein. Hier wird sich nicht angebiedert an Trends, stattdessen zieht die Truppe ihrend Lederstiefel einfach durch.
Klar, auch die neuen Songs erinnern immer mal wieder an vergangene Stücke aus der reichhaltigen Diskographie. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass "Rulebreaker" tierisch Laune macht. Wenn schon beim ersten Einsetzen der gigantisch klingenden Gitarrenfront im Opener 'Angels Of Mercy' den Bizeps gefühlt auf Scheepers-Niveau wachsen lassen und man auch mitten in der Fußgängerzone mit dem Headbangen beginnt, dann macht hier eine Band ihre Sache einfach nur richtig!
Vor allem findet genau diese Empfindung gar kein Ende. Jeder Song auf "Rulebreaker" ist eine offene Einladung zum gnadenlosen Abfeiern. Selbst der mit elf Minuten bemerkenswert lange Longtrack ist von einer Ballade so weit entfernt wie Mickie Krause von Niveau. Einzig das doomige 'The Devil In Me' und später die typische PF-Hymne 'The Sky Is Burning' bieten kurze Verschnaufpausen, während 'Constant Heart' dem Hörer als einer der besten Songs der gesamten Karriere PRIMAL FEARs das Toupet vom Kopf bläst. Wer hier still sitzen bleiben kann, ist ein Griesgram.
Chapeau, PRIMAL FEAR! Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Kracher "Delivering The Black" nochmal überboten werden kann. Scheepers & Co. befinden sich ganz offensichtlich in einem zweiten Frühling. Überzeugt euch selbst mit diesen Anspieltipps: Constant Heart, Angels Of Mercy, At War With The World
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring