PRIVATEER, THE - The Goldsteen Lay
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2017
Mehr über Privateer, The
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Noiseart (Edel)
- Release:
- 26.07.2017
- Preamble
- Where Fables Are Made
- Draft Of The Strange
- Wide In The Open
- Arrival
- As We Saw Some Path
- Ocean Of Green
- Survival Of The Quickest
- Gunpowder Magic
- Derelict
- The Island, It's Calling
Diese Piraten sind ziemlich nüchtern...
Piratenmetal ist inzwischen als eigenes Subsubgenre ein fester Bestandteil jedes sommerlichen Festivals. Als etablierter Bestandteil der großen, bunten Welt der harten Klänge gibt es sicher auf jedem Teil der Erde eine Truppe gitarrenverehrender Freibeuter. So ist es auch nicht mehr herausragend verwunderlich, dass sich selbst im hintersten Winkel der Republik, der entfernter vom Meer kaum sein könnte (Freiburg), eine Band gefunden hat, die den kopftuchtragenden Holzbeinen vergangener Zeiten ihre Lieder widmet.
Natürlich blitzt beim Betrachten der Outfits auf den Promobildern sofort ALESTORM in Gedanken auf, doch THE PRIVATEER spielt musikalisch schon eine ziemlich andere Geschichte. Hier geht es nicht um Rum, Bier oder Alkohol im Generellen, sondern um Geschichten, Abenteuer und im Grunde einen ernsteren Umgang mit der Thematik. Und so wird dem Hörer auch nicht auf Teufel komm 'raus ein Ohrwurm in den Hörgang gekloppt, nein, auch das Songwriting der Freiburger bedient sich des einen ernsteren Ansatzes, der zwar beileibe die Melodien nicht außer Acht lässt, aber eben nicht unbedingt auf größtmögliches Tamtam setzt.
Das rückt THE PRIVATEER in eine angenehme Entfernung zu den anderen Piratenbands. Atmosphäre und dynamisches Songwriting lassen das dritte Album "The Goldsteen Lay" eher zwischen FALCONER und HEIDEVOLK mit granteligem Schwarzkunstsänger einordnen. Und gerade letzterer ist der deutliche Schwachpunkt des Albums. Klar, gutturaler Gesang klingt bös und fies, doch er zerstört auch alle Dramatik, die der Rest der Band mühsam mit ausgefeilten Gitarrenarrangements, Geigenspiel und Chören aufgebaut hat. Sänger Pablo Heist tut seiner Crew mit seiner blassen und emotional flachen Percormance sicher keinen Gefallen.
Denn Stücke wie das wunderbare Endepos 'The Island, It's Calling' und vor allem der metallische Faustrecker 'Wide In The Open' könnten mit 'echtem' Gesang zu Genreklassikern werden. Die nötigen Zutaten dazu sind jedenfalls vorhanden. Es bleibt also spannend, ob die Freibeuter aus dem Breisgau beim nächsten Segeltörn das richtige Rezept finden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring