PROCESS OF GUILT - Erosion
Mehr über Process Of Guilt
- Genre:
- Doom/ Death
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- PROCESS OF GUILT/ Download
- Release:
- 25.06.2009
- Dust (The Circle Part I)
- Waves (The Circle Part II)
- Corrosion (The Circle Part III)
- Lava (The Circle Part IV)
- Abandon (The Circle Part V)
- The Circle (Erosion Part I)
Genüsslichste Selbstzerstörung - und so wunderbar verpackt.
Wer "Portugal" und "Metal" in einem Satz liest, den springen Gedanken an Namen wie MOONSPELL, SACRED SIN oder THEE ORAKLE an, die letzteren beiden auch nur nach gründlicherer Überlegung - gebe ich zu. Was jedoch PROCESS OF GUILT hier mit ihrem zweiten Streich "Erosion" anbieten, lässt noch viel tiefergehende Recherchen nach Westen zu - denn das ist ganz großer Death-Doom, der uns hier entgegenstreicht! Gerade ist ein Konzeptalbum namens "The Circle" im Entstehen, dessen erste Auskopplung den Weg des Konsortiums hier auch visuell sehr eindrucksvoll einfängt.
Im Falle des bereits erschienenen "Erosion" sind die sechs Beiträge mit 'Circle Part'-Zuschreibungen gewürzt, die Songs werden wohl in ihren Strukturen für das "The Circle"-Album variiert - interessante Idee und Weg der Fortentwicklung.
Wenn nach knappen Sechs-Minuten-Zehn andauernden doomigen, dunklen Segeleien der Frontfelsen mit einem derben Riffwechsel gesprengt wird, sind wir bereits lange in der Platte angekommen, die ersten Elf-Achtzehn fassen zusammen, wofür die Portugiesen stehen, leiden, quälen.
Zu Beginn des letzten Jahrtausendjahrzehnts wurden - was die Chimäre Deathdoom betrifft - ja Maßstäbe gesetzt, um die sich gruppieren auch heute keine Schande ist. Das genau tut die Band - aber verbunden in der Ruhe der Mixtur mit dem nachgeborenen Postrock, welche sich in feinsinnigen, fast verträumten Passagen freilässt. So wird das Album beim Hören trotz des beschriebenen "gemächlichen" Anspruches mehr und mehr zu einem Sinngeber, einem "Reinfresser", der 'Corrosion' geschickt zwischen Andeutung und totaler Zerwürfnis mit der Welt platziert.
Dass sich hier für die Entwicklung der Monumente gehörig Zeit gelassen wird, ist nur standesgemäß. Keine Sekunde wird der Vergeudung preisgegeben. Genau wie der Aufwand, der betrieben werden muss, am an "Erosion" zu gelangen.
Ein zweites Album, das ein Achtungssignal setzt - da... ganz tief aus dem warmen vergessenen europäischen Westen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben