PROFANATION (FRA) - Skull Crushing Violence
Mehr über Profanation (Fra)
- Genre:
- Black Metal/Death Metal/Grindcore/War Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 03.05.2024
- Profanation
- Global Terror
- Modern Sickness
- Graveyard Stomp
- No Surrender
- Skull Crushing Violence
Gewaltiges Debüt der Franzosen!
Das französische Quartett ist seit 2020 aktiv und veröffentlichte im Dezember des letzten Jahres die Debüt-EP "Skull Crushing Violence", die nun von Iron Bonehead Productions in physischer Form auf CD und Vinyl aufgelegt wird. Dazu bot das deutsche Label auch Shirts und Longsleeves zum Vorbestellen an, die aber innerhalb weniger Tage ausverkauft waren, was das Interesse an dieser Kombo zeigt, zumal das Material ja auch digital schon zu hören ist. Man hat es auch nicht mit unbekannten Gesichtern zu tun: Gitarrist Kev Desecrator war bei DESTRÖYER 666 und WHIPSTRIKER am Schlagzeug aktiv, während der zweite Gitarrist A.M. dieses Instrument auch bei REGARDE LES HOMMES TOMBER bedienen darf.
PROFANATION präsentiert sich dabei als neue Spielwiese der Protagonisten, die mit diesem Projekt auf eine Grind- und Hardcore-lastige Version des War Metals setzen. In 20 Minuten Spielzeit holzt sich die Truppe durch ein Programm von sechs Songs, wobei 'No Surrender' ein fast schon atmosphärisches Zwischenspiel als Ruhe vor dem Sturm des Abschlusssongs 'Skull Crushing Violence' ist.
Als Opener dieses Kleinods gewalttätiger Tonkunst darf die Bandhymne 'Profanation' fungieren, wobei diese Zuschreibung keine Übertreibung ist. In patenter Weise verbinden die Franzosen Brutalität und Eingängigkeit, sodass ein Refrain ensteht, der keinen Extreme-Metal-Fan ruhig lässt. Dazu kreiert man zum Ende des Songs durch zurückgenommene Gitarren sogar hymnische Momente, die letztendlich doch sehr gut in das Konzept passen und absolut nicht aufgesetzt wirken. Nachdem der erstere Song viel auf den Hardcore-typischen D-Beat gesetzt hat, legt 'Global Terror' einen Zahn zu und zeigt stilistische Ähnlichkeiten zu Kombos wie REVENGE. Doch auch hier werden starke Hooks im Bereich der Vocals gesetzt, die zwar nicht so offensichtlich sind wie im Opener, jedoch in ähnlicher Weise effektiv. Das darauffolgende 'Modern Sickness' kann tatsächlich auch mit einem relativ eingängigen Refrain punkten, der bei Live-Konzerten wohl für kollektives Faustrecken sorgen wird. Falls jetzt der Eindruck entstehen sollte, dass sich PROFANATION simpler Popsong-Strukturen bediene, nur um eingängige Refrains zu schreiben, kann das nur zurückgewiesen werden. Zwar ist das Material auf "Skull Crushing Violence" für War- und Death-Metal-Verhältnisse relativ eingängig, hat aber mit Kitsch und Belanglosigkeit absolut nichts zu tun. So agiert man nicht ganz so sperrig wie andere Bands im Genre, kann trotzdem durch frisches und unverbrauchtes Songwriting überzeugen, was auch die kurze Grindkelle 'Graveyard Stomp' mit unwiderstehlichem Groove zeigt. Nach dem angesprochenen Zwischenspiel 'No Surrender' folgt der Titeltrack und Rausschmeißer 'Skull Crushing Violence', der seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Die Band strahlt hier eine Soundgewalt aus, die an die Untergrundlegenden DAMAAR erinnert, während zum Ende des Songs auch hier recht hymnisch agiert wird, was sich als Abschluss dieses Debüts wunderbar eignet.
Nach der digitalen Veröffentlichung im letzten Jahr bekommt das beeindruckende Debüt von PROFANATION nun endlich einen physischen Release. Wer seinen War Metal mit starker Grind-Schlagseite mag, nichts gegen fette Refrains und auch den ein oder anderen unerwarteten atmosphärischen Unterton hat, der sollte sich dieses Teil schleunigst zulegen, sobald es im Shop des Labels auftaucht.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen