PRONG - Ruining Lives
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2014
Mehr über Prong
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 02.04.2014
- Turnover
- The Barriers
- Windows Shut
- Remove, Separate Self
- Ruining Lives
- Absence Of Light
- The Book Of Change
- Self Will Run Riot
- Come To Realize
- Chamber Of Thought
- Limitations And Validations
Prong mischt alt und unerwartet neu zu toll!
Das Auf und Ab in der musikalischen Karriere der New Yorker muss ich sicher nicht rekapitulieren, wer Metal mag und Hardcore, kennt den tiefen Fall des Trios um Bandkopf Tommy Victor, nachdem die Band 1996 von ihrem Label gefeuert worden ist. Nach dem starken "Rude Awakening", das dem Meisterstück "Cleansing folgte". Das verstehe, wer will. Ich war jedenfalls froh, als Tommy 2003 PRONG wieder reaktivierte. Und mit "Ruining Lives" belohnt er mich nun dafür!
PRONG war immer im Hardcore der Ostküste verwurzelt, aber die Riffgewitter mit mitsingbaren Texten haben Tommy und Co immer über die Masse erhoben, auch wenn sie solche Kracher wie 'Snap Your Finger Snap Your Neck' nicht mehr hinbekommen haben. Aber anno 2014 hat PRONG den Befreiungsschlag vollbracht, denn "Ruining Lives" ist anders und dennoch ganz PRONG. Immer noch heftig und auf jeweils einem harten Riff aufgebaut, mit wummerndem Bass, aber heute mit viel melodischeren Refrains, die schon fast ins Poppige gehen. Was mich beim ersten Hören noch mit hochgezogenen Augenbrauen zurückließ, entpuppte sich nämlich schon beim zweiten Durchgang zu einem Mitsingmonster. Da zuckt die Faust, da nickt der Kopf und da schwingt neuerdings auch gewaltig das Stimmband!
Bei einigen der Liedchen säuselt Victor ziemlich ungewohnt weich und unaggressiv ins Mikro, so dass Songs wie 'Absence Of Light' oder 'Self Will Run Riot' im Refrain schon gar nicht mehr nach den alten PRONG klingen. Aber ich darf sagen, dass die Band sich im Grunde dennoch nicht verändert hat, auch wenn "Ruining Lives" einen das beinahe Glauben macht. Live sind sie immer noch die Alten und bleiben auf den metallischen Groove fokussiert. Wie zum Kontrast gibt es auf dem aktuellen Silberling auch einige ultraschnelle Passagen, so dass die New Yorker zwar neu klingen, aber die gleichen Wurzeln aufweisen und damit ein bemerkenswertes, mutiges und vor allem tolles Album kredenzen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger