PROWLERS, THE - Re-Evolution
Mehr über Prowlers, The
- Genre:
- Melodic Prog Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel
- Release:
- 22.05.2009
- Parting Words
- Red Smoke
- The Real Me
- Firefly
- Wonderful Creatures
- Do You Feel The Same
- Insomnia
- Your Conscience
- The Profession Part 1 Home
- The Prayer
- 1001 Lies
- De Bello Gallico VI-VIII
- La Belle Ferronniere
Italienischer Power Metal mit Tasteneinsatz, der im Fahrwasser von ELDRITCH oder VANDEN PLAS eine gute Figur abgibt.
Italienischer Power Metal mit Keyboards. Ich befürchte, extrem fröhlichen Heavy Metal serviert zu bekommen, der von einem Sänger dominiert wird, dessen Stimme weit über meiner inneren Schrillgrenze agiert. Wie herrlich doch Vorurteile sein können. Kann man dabei doch sehr positive Überraschungen erleben.
So auch im Falle dieser Kapelle, die bereits seit über zehn Jahren Alben aktiv ist und als IRON-MAIDEN-Coverband begonnen hat. Im Gegensatz zu artverwandten Truppen dominiert bei THE PROWLERS nämlich eindeutig die Klampfe, die schön treibendes Riffing abliefert. Der befürchtete Überanteil von seichten Tasteneinsätzen bleibt komplett aus. Top. Und auch Sänger Fabio Minchillo nervt nicht mit quäkendem Weltschmerz-Genöle, obwohl er die höheren Tonlagen bevorzugt. Seine Stimme ist einfach angenehm kraftvoll und passt ausgezeichnet zum melodischen Heavy Metal der Band, die mich manchmal an ELDRITCH erinnern. Sicherlich kein unangenehmer Vergleich, da die Landsmänner einige durchaus gute Alben im Gepäck habe.
Die Band geht sehr ambitioniert zu Werke und hat auf "Re-Evolution" – ihrem dritten Longplayer - den Schritt zu einem Konzeptalbum gewagt. Was bei vielen daran scheitert, zu kopflastig und textbezogen zu arbeiten, wirkt bei THE PROWLERS wie ein leichtfüßiges Unterfangen, denn alle dreizehn Nummern klingen trotz der stilistischen Bandbreite, wie aus einem Guss. Und von Kopflastigkeit kann auch keine Rede sein, wenn man sich eine Gänsehautballade der Marke 'Do You Feel The Same' einverleibt. Allein der grandiose Einsatz der Gastsängerin Martina Pelosi, die sich auch an anderen Stellen des Albums zu Wort meldet, veredelt diesen Song. Tip Top.
Wer es weniger besinnlich mag, der findet auf "Re-Evolution" auch ausreichend Kraftfutter. Ich verweise auf den Flitzer 'Firefly', der im Chorus von knuffiger Doublebass-Untermalung vorangetrieben wird oder das zackige '1001 Lies', bei welchem das Keyboard einen fetten Teppich unterschiebt. Fransen inklusive.
Das weitere Programm besteht aus mehr oder weniger verschachtelten Kompositionen – man spricht mal wieder von progressiven Elementen - die allesamt sehr schnell zünden und obendrein einige Überraschungen in petto haben, die Langeweile vermeiden.
Als einziges Manko seien die wenigen Ausflüge in neoklassische Gefilde zu nennen, die in einigen solistischen Momenten durchscheinen. Darauf stehe ich ja nun gar nicht. Dafür gibt es mit 'De Bello Gallico VI-VIII' kurz vor Toresschluss einen absoluten Leckerbissen. Hier macht die Band wirklich alles richtig: treibende Rhythmik, leicht verschachtelt, angenehm tiefe Chorgesänge und melodische Widerhaken. Tri Top.
Ich kann also bedenkenlos eine Kaufempfehlung an alle aussprechen, die auf die oben genannten ELDRITCH oder aber auch auf VANDEN PLAS stehen.
Anspieltipps: Firefly;Do You Feel The Same; De Bello Gallico VI-VIII
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae