PSYCHOPUNCH - Moonlight City
Mehr über Psychopunch
- Genre:
- Punk 'n' Roll
- Label:
- Silverdust/Soulfood
- Release:
- 04.01.2008
- It Remains To Be Seen
- Hush Now Baby
- On My Own
- Here Comes The Rain
- No One Really Knows
- Another Statement
- If You Say So
- It Hurts Me More Than I Can Say
- Moonlight City
- Lay Me Down
Zwei, drei schnelle Songs hätten PSYCHOPUNCH zur Anhebung des Variantenreichtums auf ihr siebtes Album hieven können. Und warum Bands mit Schmackes im Schnitt ab dem dritten Longplayer ohne Not mit den Schweißmauken auf der Bremse kleben, obwohl sie noch deutlich von Altenstift und Schnabeltasse entfernt sind, ist eines der ganz großen ungelösten Rätsel der Rock-'n'-Roll-Geschichte. Zu viel Alk in der Blutbahn? Zu viel Studiozeit? Zu viel JOHNNY CASH? Bei dem Schweden-Quartett hat's immerhin länger gedauert, bis Gas weggenommen wurde, als bei anderen. Aber "Moonlight City" zementiert endgültig, dass nur noch lässig gehottet wird und man bei Live-Shows einfacher und den geschulten Blick einsetzend erkennen will, welches Mädel bei der Ausführung des Wiegeschritts ganz besonders spitz mit den Augenlidern klappert.
Hat man das Thema "Geschwindigkeit" erst mal abgehakt, kann man sich auf die Hooks konzentrieren. Und hier reicht der Vierer wieder ziemlich feine Gourmetkost rein. SOCIAL DISTORTIONs Mike Ness hätte sehr viel Spaß an 'Lay Me Down' und 'Hush Now Baby', die BACKYARD BABIES würden 'Here Comes The Rain', 'It Remains To Be Seen' und 'It Hurts Me More Than I Can Say' mitschmettern, 'Another Statement' macht vergessen, dass sich die HELLACOPTERS nach dem kommenden Dreher in die ewigen Jagdgründe befördern werden, und die übrigen Nummern sind irgendwo zwischen den genannten Kapellen anzusiedeln und sorgen ebenfalls für aufleuchtende Refrain-Ausbeute-Anzeigetafeln. Wer 'nen Cowboyhut und 'ne Sonnenbrille sein Eigen nennt, kann es den Bandmitgliedern gleichtun und das Zeug beim Einstudieren der Tracks aufsetzen, die Scheibe funktioniert allerdings auch ohne Style-Kodizes vorzüglich - beim Abwasch, beim Rumgammeln, beim Mopedfahren.
Für Punk-'n'-Roller sind PSYCHOPUNCH längst eine feste und verlässliche Größe, woran "Moonlight City", auf dessen Cover wie bei den Psychokloppern üblich ein Mädel mit recht wenig an beguckt werden kann, nichts rüttelt. SOCIAL DISTORTION-Fans und Freunde des Skandi-Rock, an denen die Combo bislang vorbeigehuscht ist, sollten diesmal auf Empfang gehen.
Anspieltipps: It Remains To Be Seen, Hush Now Baby, It Hurts Me More Than I Can Say
- Redakteur:
- Oliver Schneider