PUNGENT STENCH - Ampeauty
Mehr über Pungent Stench
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 06.09.2004
- Lynndie (She-Wolf Of Abu Ghraib)
- Invisible Empire
- The Amp Hymn
- The Passion Of Lucifer
- Got Milf
- Human Garbage
- Apotemnophiliac
- No Guts, No Glory
- Same Shit - Different Asshole
- Fear The Grand Inquisitor
Was für ein Hingucker. Die neue PUNGENT STENCH-Platte zieht erst einmal alle Blicke auf sich. Eine holde Maid räkelt sich auf einer Art Sofa-Pritsche - nur fehlen der Frau die Beine, eins liegt auf dem Boden und ist innen hohl. Wie Porzellan?! Auch die restliche Umgebung wirkt surreal, erinnert ein wenig an Giger, den Künstler, der einst das Alien schuf. "Ampeauty" also, eine Verbindung aus Schönheit und Amputation. Die Idee dazu kommt von dem Wiener Fotografen Gerhard Aba, die Jungs von PUNGENT STENCH waren sofort Feuer und Flamme. Zu Recht: Das Cover passt perfekt zum Image der Ösis. Ja, dieser Einfall macht definitiv Lust auf mehr...
... und in der Tat ist "mehr" ein gutes Wort, um "Ampeauty" in Bezug auf das Vorgängeralbum "Masters Of Moral - Servants Of Sin" zu beschreiben. Mehr Groove, mehr Feeling, mehr Rock - "Ampeauty" ist das eigentliche Comeback der österreichischen Sickos. Sie klingen natürlich nicht mehr wie in ihren kultigen Anfangstagen, das sollte jedem Altfan klar sein. PUNGENT STENCH anno 2004 ist eine tödliche Rock'n'Death-Maschine, ausladende Power-Riffs ziehen sich durch die wunderbar trocken produzierten Songs. Am ehesten könnten hier neuere ENTOMBED als Vergleich herhalten, denn Martin Schirenc und Co. lassen es ähnlich schweinerockig krachen. Dabei verharren sie zumeist im schleppenden Midtempo, langsam aber stets zielgerichtet frisst sich der mächtige Bass in den Nacken. Zum Glück achten PUNGENT STENCH noch auf genügend Abwechslung, die solcher Art von Musik oft zum monotonen Verhängnis wird - SIX FEET UNDER, ick hör dir rappeln in der Kiste ...
Still!!! Apropos Sarg: 'Fear The Grand Inquisitor' hat als letzter Song natürlich den Tod zum Thema, zu entsetzlichen Frauen-Folterschreien rollt der Panzer PUNGENT STENCH - erschreckend, grausam und dennoch ganz großes Kino, der beste Song des Albums. Doch auch Stücke wie 'Invisible Empire' und 'No Guts, No Glory' können durchweg überzeugen, straighte Bass-Attacken und coole Refrains wecken den Wunsch nach Bier, Sonne und einer lauten Anlage. Und noch etwas fällt auf: Martin Schirenc ist tatsächlich manchmal zu verstehen, seine Stimme gleicht auf "Ampeauty" einem hustenden Kettenraucher-Dämon, röhrt sehr dominant und prägt jedes einzelne Stück. Etwa 'Human Garbage', eine Slow-Motion-Walze, die genauso unaufhaltsam wie das schnelle 'Apotemnophiliac' über jede Musikmode hinweg fährt. Dieses betonte Ignorieren jeglicher Trends ist auch die Quintessenz eines Albums wie "Ampeauty": PUNGENT STENCH bleiben PUNGENT STENCH bleiben PUNGENT STENCH... Keine Kompromisse. Klasse!
Anspieltipps: Fear The Grand Inquisitor, Human Garbage, No Guts, No Glory
- Redakteur:
- Henri Kramer