PUPIL SLICER - Fleshwork
Mehr über Pupil Slicer
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 07.11.2025
- Heather
- Gordian
- Sacrosanct
- Innocence
- Black Scrawl
- Nomad
- Fleshwork
- White Noise
- Cenote
Startschwierigkeiten, doch klarer Zielsieg!
Die neue PUPIL SLICER-Scheibe hat eine besondere Eigenschaft, die nicht viele Releases aus dem weitläufigen Spektrum des Modern Metals vergönnt ist. Immer dann, wenn man das Gefühl hat, das junge Trio würde in eine Einbahnstraße navigieren und mit seinen brachialen Stakkatos der Monotonie entgegensteuern, lehnt sich die Truppe wieder gegen die vermeintliche Lethargie auf, bringt die Dynamik wieder auf Trab und schießt genau in jenem Moment den Frischekick nach, in dem die Songs ihn am deingendsten benötigen.
Natürlich setzt diese Fähigkeit auch voraus, dass nicht immer alles rund und stimmig klingt, damit an entscheidender Position wieder bereinigt werden kann. Zumindest für die Umsetzung der durchaus vorhandenen Ideenvielfalt der Truppe aus London kann man bestätigen, dass man hier gelegentlich eine Spur zu plump ans Werk geht. Zwar sind alle Tracks von "Fleshwork" durch einige Mathcore-Anleihen immer noch weit davon entfernt, routiniert heruntergerasselt zu werden, aber gerade im ersten Drittel verbleiben die Basics nahezu identisch und bringen den kreativen Motor gerne mal ins Stocken, bevor Frontröhre Kate Davies wieder alles in Grund und Boden schreit und mit ihrer energischen Performance den Unterschied macht.
Ja, die stimmgewaltige Sängerin ist durchaus auch diesmal das Aushängeschild von PUPIL SLICER, ähnlich wie schon auf dem 2023er Debüt "Blossom", mit dem sich die Briten eine durchaus respektable Fanbase erarbeiten konnten. Man kann definitiv vermuten, würde die Dame die vielen Emotionen nicht so perfekt steuern und zum Ausdruck bringen, wäre die Band nicht auf dem Niveau unterwegs, auf dem sie sich jetzt bereits befindet. Dennoch braucht es auch im instrumentalen Backing spannende Ideen, und die entwickeln sich schließlich, je weiter "Fleshwork" voranschreitet.
Auf einmal geht es im Uptempo mächtig zur Sache, vereinzelne Clean-Vocals sorgen für dezente Überraschungsmomente, Post-Metal-Strukturen greifen um sich, und mit dem bedrohlichen 'Cenote' steht am Ende der vielleicht beste Song, den PUPIL SLICER bis hierhin veröffentlicht hat. Dass die Scheibe einen solchen Verlauf nehmen und nach dem eher schwierigen Start dann ein solch grandioses Finish hinlegen würde, hätte man nicht vermuten können - denn gerade in den letzten vier Nummern muss absolut nichts mehr geradegebügelt werden.
Letzten Endes ist "Fleshwork" auf jeden Fall ein ziemlich wilder Ritt, der anfangs noch ein bisschen einspurig produziert scheint, der seine wahre Magie aber erst im Schlussspurt offenbart und die ganze Klasse dieser jungen britischen Combo demonstriert. Ich war zunächst nicht wirklich überzeugt, bin es im Nachhinein jedoch umso mehr!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes


