PURIFIED IN BLOOD - Flight Of A Dying Sun
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Purified In Blood
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Indie Rec (Edel)
- Release:
- 15.06.2012
- The Absolute
- Storm Of Blood
- Mot Grav
- Iron Hands
- Mind Is Fire
- Escape To Solace
- Void
- Flight Of A Dying Sun
Ein Album, das den Begriff "Metal-Core" verdient, weil es beide Zielgruppen bedient.
So schnell landet man in Schubladen und muss mit den Konsequenzen leben: "Das kommt aus Norwegen, das kriegt der Rüdiger.", so waren wohl die Gedanken der Redaktion, als das dritte Album der Stavanger-Truppe PURIFIED IN BLOOD für den Soundcheck bestätigt wurde. Nun, mein Faible für Norwegen ist ja unbestritten, aber bei den im Zusammenhang mit der Band durch das Internet geisternden Schlagworten Metalcore, Vegancore und Straight Edge erzittert der Rezensent dann doch zunächst mal verschreckt.
Doch so schlimm wie befürchtet wird es dann doch nicht. Zum einen scheint man sich dem Vernehmen nach von der Edge-Szene ein wenig entfernt zu haben, und zum anderen wird der Begriff Metalcore in Norwegen offenbar etwas realistischer definiert als andernorts. Wenn man PURIFIED IN BLOOD unbefangen anhört, dann drängt sich die Schublade gar nicht unbedingt auf. Vielmehr dominieren die Metaleinflüsse ganz klar über die Hardcore-Wurzeln. Klar, die eine oder andere Shout-Chorus-Attacke, einige hüpfbare Dropdowns und die Stimme an sich, sind problemlos Metalcore-kompatibel, doch auf der anderen Seite ersparen sich die Herren aus der Gegend um Stavanger Peinlichkeiten wie die typischen US-Style-Passagen mit kitschigem Klargesang, fiepende Gitarren und rastlos hysterische Brüllwürfeleien.
Dafür kommen im Sound der Band derart vielfältige Metal-Einflüsse zum Tragen, dass der Metalhead der härteren Prägung sicher vielerorts eine wahre Freude haben dürfte. Begegnen uns an etlichen Stellen - insbesondere bei 'Mind Is Free' - schwarzmetallische Blizzard-Riffs und der eine oder andere rabenschwarze IMMORTAL-Groove, so stoßen wir bei 'Iron Hands' sogar auf doomige Momente mit BLACK-SABBATH-Vibes, und bei 'Escape To Solace' auf eine wuchtige, Death-Metal-lastige Mischung aus Sludge- und Crust-Anflügen, mit tollen Leadgitarren, die mich irgendwie an Zakk Wylde erinnern.
Zusammen mit dem derben, auf Dauer vielleicht ein bisschen eindimensionalen Gesang der Herren Hallgeir Skretting Enokssen und Glenn Cato Rasmussen, gelingt der Band damit ein gutes Album, das sowohl für Metaller als auch für Kernspalter eine Hörprobe wert sein sollte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle