PUSH! - Dark Dive
Mehr über Push!
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 08.02.2019
- Intro
- Free At Last
- Denial And Envy
- Dark Dive
- Pitfall Trap
- Left With Memories
- With Love
- Cuffed To Yourself
- Ground Floor
- I Keep Silent
- Procrastinate
Wenn Hardcore sperrig klingt...
"Dark Dive" ist bereits der vierte Longplayer dieser portugiesischen Hardcore-Kapelle, die sich vor allem damit hervortun möchte, dass sie sich gegen den konventionellen Tenor im brachialen Stampfbusiness stellt und nicht einfach nur die übliche Old-School-Palette auffährt. Die Wirkung, die sie dadurch auf ihrem neuen Album erzielt, ist irgendwie interessant, wenn auch nicht immer wirklich schlüssig. Die Arrangements sind bisweilen sperrig, die ständigen Tempoveränderungen (vor allem in den etwas langsameren Modus) fordern gelegentlich einen raubeinigen Ausgleich, der aber leider nicht erfolgt, und die sphärischen Einwürfe sind auch noch nicht so reibungslos in die Strukturen von PUSH! integriert, als dass man hier von einem echten Fluss in den Songs bzw. darüber hinaus im Songwwriting sprechen kann.
Auf der anderen Seite muss man die Truppe aus Lissabon aber auch für ihren Mut loben, andere Wege einzuschlagen und zu schauen, wie man das Genre noch einmal auf eine andere Stufe heben kann. Viele Ansätze, die PUSH! auf "Dark Dive" verfolgt, haben einen gewissen Reiz, müssten aber einfach noch etwas konsequenter zu Ende geführt werden, damit eben dieser auch längerfristig bleibt. Nummern wie 'With Love' und 'Cuffed To Yourself' sprengen den eigentlichen Hardcore-Konsens, enden dann aber abrupt inmitten einer interessanten idee, die nicht weiter zu Ende verfolgt wird. Und dieses Problem überträgt sich letztendlich auf zwei Drittel des neuen Materials, das handwerklich absolut in Ordnung geht und auch in der Performance keine Einschränkungen vorweist, inhaltlich aber sicherlich noch ein wenig Auffrischungsbedarf hat, damit der eigentliche Schwung sich auch auf den Hörer überträgt.
Der fest verankerten Pioniergeist und die allgemeine Risikobereitschaft, die ein solcher Release mit sich führt, darf aber nicht gebremst werden. Nicht alle Songs auf "Dark Dive" überzeugen, doch im Großen und Ganzen trägt die Scheibe im Kern eine Kreativität, die man gerne öfter erleben würde, wenn es um rabiaten Hardcore geht. Eine Empfehlung zum Lauschangriff ist daher das Mindeste!
Anspieltipps: Dark Dive, I Keep Silent
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes