PYRAMAZE - Disciples Of The Sun
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Pyramaze
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inner Wound (Cargo Records)
- Release:
- 22.05.2015
- We Are The Ocean
- The Battle Of Paridas
- Disciples Of The Sun
- Back For More
- Genetic Process
- Fearless
- Perfectly Imperfect
- Unveil
- Hope Springs Eternal
- Exposure
- When Black Turns To White
- Photograph
Hat auch lang genug gedauert
Die melodische, dänische Antwort auf ICED EARTH sorgte 2007 für Aufsehen, als eben jener Matt Barlow als Ersatz für Lance King verpflichtet werden konnte und PYRAMAZE daraufhin schlagartig an Bekanntheit gewann. Als dann ein Jahr später "Immortal" die hohen Erwartungen auch erfüllen konnte, war Barlow jedoch erneut in den Armen Schaffers und die Power-Metaller aus Nordschleswig wieder auf Sängersuche. Zwar konnte mit ex-TAD MOROSE Frontmann Urban Breed ein adäquater Ersatz gefunden werden, doch zu einem vollständigen Studioalbum mit ihm sollte es nicht kommen. Mit dem nunmehr vierten Sänger, dem bis dato eher unbekannten Terje Harøy, scheint PYRAMAZE nun endlich das Besetzungskarussell zum Stillstand gebracht und ein langandauerndes, festes Line-Up gefunden zu haben. Denn anders kann ich mir die Klasse von "Disciples Of The Sun", dem "Immortal"-Nachfolger, auf den Fans sieben lange Jahre warten mussten, nicht erklären.
Dieser Zwölferpack klingt energisch und vital. Hymne trifft auf Hymne, die Abwechslung ist enorm, die homogene Mannschaftsleistung eine Wonne und Harøy scheint trotz oder gerade aufgrund seiner noch kurzen Amtszeit bei PYRAMAZE sehr gut zu der Band zu passen. Der wuchtige, glasklare Sound, für den Mastermind und Produzentenass Jacob Hansen zuständig war, ist die Kirsche auf dem Eisbecher und holt aus den Songs die nötige Konsequenz heraus. 'The Battle Of Paridas' und 'Genetic Process' sind starke Ohrwürmer, die auch Barlow oder Breed nicht besser hätten einträllern können. Mit 'Back For More', 'Fearless' und 'Hope Springs Eternal' drückt PYRAMAZE das Gaspedal merklich durch und 'When Black Turns To White' sowie 'Unveil' schwimmen ein wenig in progressiveren Gewässern umher. Speziell im Up-Tempo-Bereich machen Hansen und Konsorten jedoch eine sehr gute Figur, demonstrieren dabei ihre enorme Spielfreude, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Zwar plantschen 'Perfectly Imperfect' und der balladeske Abschluss 'Photograph' lediglich im netten Bereich umher, doch in Anbetracht des "Disciples Of The Sun"-Gesamtbildes kann man über diesen leichten Qualitätsabrutsch durchaus hinwegsehen. Speziell das famose Titelstück und 'Back For More' sind als absolute Anspieltipps stellvertretend für PYRAMAZE anno 2015.
Zugegeben, nach dem starken "Immortal"-Scheibchen und dem darauffolgenden Abgang Barlows und einige Jahre später auch Breeds habe ich dieses kraftmetallische Ausrufezeichen bei aller Liebe nicht erwartet. Doch unverhofft kommt oft, sodass PYRAMAZE wie Phönix aus der Asche in den europäischen Himmel aufsteigt und schon einmal eine ordentliche Duftmarke versprüht. Derweil dürfen wir natürlich auch hoffen, dass Album Nummer fünf nicht allzu lange auf sich warten lässt, dafür aber eine ähnliche Qualität an den Tag legt. Sieben Jahre sind eine zu lange Zeit, meine Herren!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp