PYRAMAZE - Melancholy Beast
Mehr über Pyramaze
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Nothing To Say
- Release:
- 31.05.2004
- Sleepy Hollow
- Forsaken Kingdom
- Melancholy Beast
- The Journey
- Until We Fade Away
- Legend
- Mighty Abyss
- The Nature Of Triumph
- Power Of Imagination
Stark! Ich sitze hier und lege ahnungslos "Melancholy Beast", das Debüt der zumindest mir völlig unbekannten Band PYRAMAZE, in den CD-Schacht und werde kurz darauf schlicht und ergreifend aus den Latschen gepumpt. Meine Fresse! Stärkeren Power Metal, der jederzeit mit hochklassigen vocal arrangements aufwartet und ultraabwechslungsreich interpretiert wird, ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Auf dieser Scheibe stimmt eigentlich absolut alles. Nicht nur, dass die Produktion knüppelhart und druckvoll aus den Boxen röhrt. PYRAMAZE zelebrieren ihre Mischung aus GAMMA RAY, IRON MAIDEN und ICED EARTH auf höchstem internationalen Level und brauchen sich daher vor nichts und niemandem zu verstecken. Und das ist, denke ich, das größte Kompliment, das man einem Newcomer überhaupt machen kann.
Der knallharte Opener 'Sleepy Hollow' gibt mit treibender Rhythmik die Marschrichtung vor, die "melodiöse Power bis Anschlag" lautet. Von diesem Kurs kommen PYRAMAZE auch beim folgenden 'Forsaken Kingdom' nicht ab, das mit seinem Hymnenrefrain locker achtzig Prozent aller Kraftstahl-Acts mit links aussticht. Das schwermetallisch stampfende, von ICED EARTH-Riffing beeinflusste 'Melancholy Beast' wünscht sich wohl jede Metalband mit truelastigem Einschlag in ihre Setlist. Die Klampfen röhren unablässig, während das Fundament drückt wie ein Katapult. Auch hier krönt der Refrain mit breiter Brust das bunte Treiben und dürfte jedem Metaller ein fettes Grinsen in die Fresse treiben.
Das etwas vertraktere 'The Journey' erinnert sogar teilweise an vergessene Juwelen der jungen FATES WARNING. Wiederum ertönt ein Refrain, für den ich einfach nur ein großes Lob aussprechen kann. Der zwar breitestes Breitwandformat hat, jedoch völlig ohne Kitsch und Pathos auskommt. Klasse!!!
Die zwangsläufige Powerballade 'Until We Fade Away' treibt das schwindelerregende Level völlig auf die Spitze, indem PYRAMAZE anspruchsvoll düster-melancholische Pianoklänge in einen bombastisch intonierten Killertrack verwandeln.
Und weiter geht es hinauf auf der Niveauleiter, knallt doch auch 'Legend' mit einer unwiderstehlichen Hookline und jeder Menge Riffpower rein. Einmal mehr präsentiert sich Sänger Lance Kings außergewöhnliches Organ, interpretiert er doch sämtliche Tonlagen mit traumwandlerischer Sicherheit, ohne einen mit Eier-Ab-Gewinsel in die Flucht zu schlagen.
'Mighty Abyss' wäre auch was für John Schaffer, falls ihm mal die Ideen ausgehen sollten. Mit der nötigen Brutalität und der musikalisch vehementen Power des Songs hätte er auch gut auf "Something Wicked This Way Comes" gepasst. 'The Nature Of Triumph' musiziert pompös und lässt Erinnerungen an KAMELOT-Intros wach werden. Nach den einleitenden Klängen regiert beim abschließenden 'Power Of Imagination' wieder die Metalaxt, die kraftvoll über den bangenden Köpfen kreist. Dampf, Power, Druck, PYRAMAZE!
Leider ist der Genuss dieser geilen Scheibe bereits nach Track 9 vorbei und ich schreite mit hängendem Schädel zur Anlage, um ein weiteres Mal das volle Brett zu fahren.
Mein lieber Herr Gesangverein! Ich rate wirklich jedem Metaller, der etwas mit oben genannten Bands anfangen kann, in diese Hammerscheibe reinzuhören. Ihr werdet begeistert sein!
Anspieltipps: Melancholy Beast, The Journey, Until We Fade Away, Legend, Power Of Imagination
- Redakteur:
- Alex Straka