QUASARBORN - Novo oružje protiv bola
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- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Doc Gator Records
- Release:
- 15.09.2023
- Novo oružje protiv bola
- Urobor
- Ne možeš imati sve
- Voz
- U plamenu
- Od kolevke do rova
- Ogledalo
- Menja se
- Prostor-vreme
Internationaler Exoten-Thrash auf dem Weg zur Weltspitze!
Auch wenn die Truppe aus Serbien bereits zwei Alben am Start hat, die im Underground sehr wohlwollend aufgenommen worden sind, ist "Novo Oružje Protiv Bola" meine erste Höhrerfahrung mit den Jungs. Mag daran liegen, dass die ersten beiden Werke nur als Eigenpressungen erschienen sind und ich nicht so tief im Underground verwurzelt bin, sodass die Scheiben einfach an mir vorbei gerauscht sind. Das neue Werk erscheint beim sehr aktiven Doc Gator-Label, einem Partner, der mit ALITOR bereits eine weitere Band aus Serbien am Start hat. Was mir ebenfalls entgangen ist, ist der Umstand, dass sich hinter QUASARBORN etliche Musikanten verbergen, die vormals bei der sehr guten Kapelle SPACE EATER aktiv waren. Schon ist die Erwartungshaltung nach oben gestiegen. Aber genug der langen Vorrede, auf in den Kampf!
Schon das eröffnende 'Novo Oružje Protiv Bola' ist musikalisch zu 100% meine musikalische Wohlfühloase. Hektischer Thrash, der mit dem ersten Takt über den Hörer hereinbricht wie ein Hornissen-Schwarm auf dem Kriegspfad, elegant, verschnörkelte Taktwechsel, ausreichend Hooks, um den Songfaden nicht zu verlieren und eine Singstimme, die wunderbar melodische Kontrastpunkte zu setzen vermag. Da stört mich auch das erstmals eingegangene Wagnis in der Muttersprache zu singen tatsächlich nicht, obwohl ich ja normalerweise nur auf englische Texte stehe. So darf das gerne weiter gehen.
'Urobor' kommt dann aber eine ganze Ecke brutaler aus den Boxen, hat mächtig wütende Gang-Shouts im Repertoire, weiß aber trotzdem ausreichend viele Widerhaken im Ohr zu verankern. Der Chorus ist zum Beispiel eine absolute Ohrenweide!
Habe ich bis hierher schon das Gefühl, einen wunderbaren Facettenreichtum innerhalb des vermeintlich limitierenden Subgenres zu hören, so folgen mit den nächsten beiden Nummern, die beiden Ohrwürmer des Albums. Während 'Ne Možeš Imati Sve' dabei ein mächtig rasantes Tempo vorlegt, geht die Band bei 'Voz' auf beinahe rockigen Pfaden komplett unerwartete Wege. Aber zurück zur erstgenannten Nummer. Hier regieren Riff-Gewitter, die nicht nur jeden Freund dieser Spielart begeistern werden, sie beweisen auch, wie innovativ man heute noch Thrash servieren kann. Der sich fast überschlagende Gesang setzt da nur noch die Himbeerkrone auf ein extrem lecker angerichtetes Thrash-Sorbet. Da schnalzt die Zunge! An dieser Stelle kommen die ruhigeren Töne des nachfolgenden Breitwand-Hits gerade richtig. Der mehrstimmige Gesang sorgt für irritierende Echoeffekte im Stereobereich, und wenn ich von ruhigeren Tönen geschrieben habe, gilt dies nur für den Anfang der Nummer. Im zweiten Teil wird die moderne Thrash-Keule ausgefahren. Sensationell!
Ich will jetzt nicht auf jeden weiteren Song eingehen, denn ich denke, es ist jedem Leser klar geworden, dass wir es hier mit einem absoluten Knaller zu tun haben! Alle Songs gehen trotz der Sprachbarriere ins Ohr - singt man halt phonetischen Unsinn. Die Farbenvielfalt dieses Albums, die ich oben schon angerissen hatte, wird eigentlich schon vom wunderbar heraus stechenden Artwork angekündigt. Wäre ich mal mit offenen Augen unter den Kopfhörer geklettert. Vielleicht wäre dann der Überraschungseffekt aber auch nicht so groß gewesen. Wer weiß. Und wer diese Farbenvielfalt selbst unterstützen möchte, darf sich eine der herrlich bunten Vinylversionen holen, die bei diesem unterstützenswerten Label auch zu kundenfreundlichen Preisen angeboten werden. Geht also.
Alles richtig gemacht, im Hause QUASARBORN!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae