QUIET CONFUSION - Magella
Mehr über Quiet Confusion
- Genre:
- Psychedelic / Fuzz / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 15.07.2022
- Long Wave
- Plastic Man
- Lady In Blue
- Wastin' Time
- Sweet Noise
- Behind The Sun
- Droppers
- J.J.
Etwas gewöhnungsbedürftig.
Während der Opener 'Long Wave' Gedanken an längst vergessene Schätze aus den Archiven suggeriert und man denkt, DEEP PURPLE hätte erneut ein spezielles Rock’N’Roll-Schmankerl aus den 60ern ausgegraben und eingespielt, lässt das daran anschließende 'Plastic Man' in erster Linie mit THE DOORS-Querverweisen aufhorchen. Die beiden Nummern eint ein schwer nach der Antike der Rockmusik klingender Sound, der jedoch trotz der Tatsache, dass wir auf "Magella" eigentlich brandaktuelles Material zu hören bekommen, überaus passend erscheint.
Das trifft übrigens auch auf jene Tracks dieser Scheibe zu, die stilistisch wesentlich zeitgemäßer angelegt sind. Den Brückenschlag von Klängen mit schwerer 60er-Schlagseite hin zum Psychedelic-/Stoner-/Fuzz Rock der Gegenwart schafft QUIET CONFUSION, ein Trio aus Verona, nämlich ganz locker. Auch das Integrieren von schwermütigem Blues in den Vortrag geht den Italienern offenbar leicht von der Hand, ebenso aber auch das Grooven, das ab und an gar mit jazzigen Untertönen daherkommt.
Dadurch entfalten selbst die auf den ersten Höreindruck abgefahrenen und ausladend arrangierten Kompositionen nach einiger Zeit einen gewisse Sogwirkung. Die lässt bis zum Ende der Spielzeit auch nicht wirklich nach, denn auch das abermals dezent an THE DOORS und JEFFESON AIRPLANE gemahnende 'Behind The Sun', aber auch das an eine weniger räudige Version von LORDS OF ALTAMONT erinnernde 'Sweet Noise' haben Charme und wissen zu gefallen. Interessant wäre noch zu verifizieren, wie die Nummern in Konzertatmosphäre klingen.
Mitunter wird man als Zuhörer nämlich den Verdacht nicht los, bei QUIET CONFUSION würde je nach Tagesverfassung die Jam-Laune der drei Kollegen das Geschehen regieren. Gut möglich also, dass "Magella" auf der Bühne zu einem wahren Trip gedeiht, der zwar alle Songs enthält, diese aber nahtlos ineinander verschmelzen. Nicht uncool diese Vorstellung, aber auch "Magella" gefällt, auch wenn die Songs mitunter doch ein wenig gewöhnungsbedürftig sind.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer