RABIA SORDA - Hotel Suicide
Mehr über Rabia Sorda
- Genre:
- Elektro-Punk / Industrial
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Out Of Line / Rough Trade
- Release:
- 29.11.2013
- Indestructible
- Turbulence
- Deaf
- Abwesend
- Hotel Suicide
- Dibujando El Veneno
- Eye M The Blacksheep
- Somewhere Along The Road
- Marionette
- Abuse Me
- Killing Words
- Noviembre Arde
Industriell verzerrte Nu Wave.
Aha, das dritte Album des Projektes RABIA SORDA des HOCICO-Sängers Erk Aicrag. Hm, habe ich da etwas verpasst? Schon die ersten Töne verraten mir, dass es sich hier um ein Album handelt, das sich nicht im traditionellen Rock und Metal bewegt, was erklärt, warum mir keiner der Namen auch nur irgendetwas sagt. Auch gut, umso frischer kann ich die Sache angehen. Der Waschzettel sagt etwas von Industrial, Post Punk und Electroclash. Das klingt für mich nach Bahnhof, und vor allem gar nicht nach "Hotel Suicide". Den Post Punk suche ich vergeblich, und Electroclash kann ich nicht definieren. Stattdessen würde ich sagen, dass dieses Selbstmordhotel ein Bastard aus New Wave und Industrial darstellt. Na, immerhin stimmen wir in einem Begriff überein.
Erk Aicrag ist der mexikanische Teil des deutsch-mexikanischen Trios RABIA SORDA, und sorgt mit seinem aggressiven, häufig verzerrten Gesang für die nötigen Widerhaken, die sonst die Songs mit den melodischen Chören und häufig kitschig-simplen Keys zu rund werden lassen würden. Durchschnittlich hohes Tempo mit gehörig BPM und tanzbaren Beats machen "Hotel Suicide" zu einem Kracher mit diversen potentiellen Clubhits. Dabei ist es genau der Gegensatz zwischen Erks Aggro-Vocals und den Computerbeats mit Wave-Keys, was den Reiz der Stücke ausmacht. Das funktioniert besonders gut bei Uptempo-Nummern wie 'Somewhere Along The Road' oder 'Turbulence', während von den ruhigeren Songs nur jene überzeugen können, die wie der Titeltrack mit einem starken Refrain ausgestattet sind.
Unter den 12 Tracks finden sich daher auch ein paar Stücke, die den Schnitt etwas herunterziehen: 'Eye M The Black Sheep', das überflüssige Instrumentalstück 'Dibujando El Veneno', 'Abuse Me' sowie das ziemlich langweilige 'Marionette'. Dass die Jungs auch langsam und melancholisch können, beweist das atmosphärische Ende 'Noviembre Arde', das in starkem Kontrast zu den anderen Highlights steht.
Unterm Strich macht das also sieben tolle Tanzclubnummern, spannend und mitreißend, aber eben kein makelloses Album. Fans elektronischer Musik werden wahrscheinlich mit RABIA SORBA bereits etwas verbinden und dürften "Hotel Suicide" noch mehr Positives abgewinnen können als ich alter Rocker. Aber auch ich finde zahlreiche Stücke fesselnd. Daher: Daumen hoch!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger