RAGE - Strings To A Web
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2010
Mehr über Rage
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 05.02.2010
- The Edge Of Darkness
- Hunter & Prey
- Into The Light
- The Beggar's Last Dine
- Empty Hollow
- Strings To A Web
- Fatal Grace
- Connected
- Empty Hollow Reprise
- Saviour Of The Dead
- Hellgirl
- Purified
- Through Ashes
- Tomorrow Never Comes
25 Jahre RAGE gebündelt in einem Album.
Peavy Wagner und seine beiden Kollegen müssen ihrer Fangemeinde sicherlich nichts mehr beweisen. In jeder Dekade der 25-jährigen Bandgeschichte veröffentlichte die Band gleich mehrere Klassiker, zuletzt das grandiose "Speak Of The Dead", die vielleicht würdigste Kollaboration mit einem Orchester bisher. Mit der bis dato letzten Scheibe "Carved In Stone" ging die Band nach dem Split von Mike Terrana wieder basischere Wege und entführte zunehmend klassische RAGE-Elemente in den Bandsound. Die Zeit von Alben wie "Black In Mind" schien zurückgekommen, wenn auch letzten Endes nicht mit der gleichen Durchsetzungskraft versehen wie das 95er Original. Doch die Zeichen standen wieder auf reduzierten Bombast, und das sollte sich auch beim Songwriting zum aktuellsten Silberling in der Bandhistorie nicht ändern. "Strings To A Web" versteht sich als eine Zusammenfassung aus 25 Jahren Heavy Metal made in Germany und bringt die Band endgültig wieder dort hin, wo sie vor den orchestralen Werken stand.
Doch ist diese Entwicklung nun Segen oder Fluch? Nun, vieleicht von beidem etwas, denn man spürt schon, dass das deutsch-weißrussische Trio anno 2009 wieder etwas zahmer zu Werke geht. Die fröhliche Ausstrahlung der ersten drei Songs zum Beispiel läst darauf schließen, dass Wagner und Co. sich umfangreich mit den Wurzeln des deutschen Edelstahls beschäftigt haben, wobei Bands wie GAMMA RAY überraschenderweise in manchen Stücken als Vergleichsmöglichkeit herhalten müssen. Grob betrachtet nimmt "Strings To A Web" den Faden von "Carved In Stone" auf, präsentiert zwar in der Zusammenfassung einige Highlights mehr, ist aber gerade sphärisch bei weitem nicht so dicht wie beispielsweise "Speak Of The Dead" oder das ebenfalls leicht gezähmte "Ghosts". Mit dem epischen, ausnahmsweise etwas bombastischer aufgebauten 'Empty Hollow' wagt man zwischenzeitlich ein orchestrales Comeback, welches auch direkt sitzt - aber es sind insgesamt leider zu wenige Momente, in denen die Band sich so souverän und überragend präsentiert.
Stattdessen setzt der Dreier auf flotte Rhythmen, Doublebass-Tracks und sehr eingängige Melodien, wirkt aber manchmal schlichtweg nicht schlagkräftig genug, um auch den entsprechenden Punch hinter die Songs zu setzen. 'Into The Light' und 'Tomorrow Never Comes' zum Beispiel sind sympathische, jedoch nicht zwingend voran getriebene Power-Metal-Songs mit teutonischem Hintergrund, aber nicht die Dampfhammer, für die Wagner etwa auf "Soundchaser" und "End Of All Days" Verwendung fand. Um es kurz zu fassen: Das Material ist gut und anständig, aber genügt nur partiell den Ansprüchen, die Band und Fans berechtigt an RAGE stellen!
Dennoch passt die Überschrift "25 Jahre Rage" ganz gut, da Elemente aller Phasen vertreten sind und die Band quasi einen Querschnitt durch ihre eigene History wagt. Nur eben die Tatsache, dass alles eine Spur überzeugender hätte umgesetzt werden können, bleibt als Wermutstropfen haften!
Anspieltipps: Empty Hollow, Through Ages, Saviour Of The Dead
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes