RAGNAROK - In Nomine Satanas
Mehr über Ragnarok
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records
- In Nomine Satanas
- The Black Mass
- A Nights Kingdom
- The Beast Of Madness
- Under The Wings Of Satan
- In Inferno I Drown
- Crowned As Prince Of Darkness
- Angel Corpse
- Encircled By Chaos
Die Norweger RAGNAROK treiben schon seit 1994 ihr schwarzes Unwesen und haben sich mittlerweile einen guten Ruf im Underground erarbeitet. Dazu hat sicherlich auch beigetragen, dass die Band nach wie vor die alten Werte hochhält: Black Metal im Sinne der Band klingt kalt, grimmig, satanisch und verzichtet auf Keyboards, Viking-Anleihen oder ähnlichen Schnickschnack.
Querverweise könnte man z.B. zu DARK FUNERAL oder MARDUK ziehen, aber RAGNAROK klingen in einigen Punkten dann doch anders als die beiden schwedischen Truppen, weniger technisch und niemals doomig - norwegisch halt.
Trotzdem liegt die Messlatte verdammt hoch, auch im Black Metal gibt es heutzutage viel zu viele durchschnittliche Platten, die einfach nicht mehr den früheren Spirit verbreiten, sondern nur ganz nett und gefällig klingen.
Und RAGNAROK offenbaren sowohl gute Ansätze als auch das Problem, das der Black Metal heute hat.
Die neun sehr langen Songs auf "In Nomine Satanas" (welch origineller Plattentitel...) ballern meistens kalt und klirrend im Überschalltempo aus den Boxen, die Norweger wissen aber ganz gut, wann sie das Tempo rausnehmen müssen, um die Musik möglichst abwechslungsreich zu gestalten.
Das nützt aber alles nichts, denn die ersten beiden Songs rauschen doch ziemlich am Hörer vorbei.
Klar, schlecht klingt das nicht, was RAGNAROK bei "In Nomine Satanas" und "The Black Mass" fabrizieren, aber es geht besser. Viel besser sogar, denn das nachfolgende "A Nights Kingdom" ist definitiv das beste Stück der CD. Der typische Black Metal der Band trifft auf einprägsame, an klassischen Metal erinnernde Gitarrenriffs sowie –leads und das klingt verdammt geil.
Fast genauso gut ist "In Inferno I Drown", bei dem vor allem die ausgefeilte Gitarrenarbeit beeindruckt, in den Soundwall sind immer wieder kleine Details eingebunden, die erst den Reiz des Songs ausmachen.
Bei "Crowned As Prince Of Darkness" ist es dann das gekonnt arrangierte Wechselspiel aus Blasts und Midtempoparts, das den Song aus der Masse hervorhebt, während "Encircled By Chaos" eindrucksvoll zeigt, dass RAGNAROK klirrenden Black Metal auch interessanter als zu Beginn gestalten können.
Musikalisch, technisch und von der Produktion her ist eh alles im grünen Bereich. Also ist "In Nomine Satanas" doch eine gute Scheibe?
Vier echt gute Songs, nur zwei durchschnittliche Liedchen und der Rest der Scheibe (man höre sich nur mal das coole melodische Solo in "Under The Wings Of Satan" an) klingt auch annehmbar. Leider ist es dann doch nicht ganz so einfach.
Ich will damit nicht sagen, dass RAGNAROK hier ein schlechtes oder durchschnittliches Album vorlegen, nein, die CD hat durchaus ihre Reize und gefällt mir ja auch, aber sie bietet halt zum Einen nichts neues und lässt zum Anderen das ganz besondere Feeling einer herausragenden Band vermissen.
Das mitreißende, beeindruckende, packende Element fehlt hier leider fast ganz und gar, "In Nomine Satans" ist gut, nicht mehr, nicht weniger.
Wer auf rauen, klirrenden, ursprünglichen Black Metal steht, der wird mit RAGNAROK glücklich, wer auf der Suche nach den dringend benötigten Impulsen für ein Genre in der Krise ist, wird hier enttäuscht werden.
Anspieltipps: A Nights Kingdom, In Inferno I Drown, Crowned As Prince Of Darkness
- Redakteur:
- Herbert Chwalek