RAMMING SPEED - Brainwreck
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über Ramming Speed
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 03.08.2009
- Speed Trials
- The Threat
- Lazer Assault
- All In All
- Shane Embury Is The Brad Pitt Of Grindcore
- Bogus Facade
- Sound The Alarm
- Immigrant Song
- Political Party
- Man Vs. Machine
- Arrested Development
- A Modern Myth
- Heavy Metal Thunder
Der Westen hatte die Bay Area, der Osten hat RAMMING SPEED - klar also, wer das Duell gewinnt...
Eines muss man den Jungs von RAMMING SPEED lassen: Sie haben Humor, und davon nicht zu wenig. Einen Song 'Shane Embury Is The Brad Pitt Of Grindcore' zu nennen, verdient eine Auszeichnung, und auch die Tatsache, dass die Band ziemlich souverän durch den Bay-Area-Sound grindet und sich am Ende ('Heavy Metal Thunder') nicht einmal für eine traditionelle Nummer schämt, ist nennenswert. Doch was genau steckt nun hinter RAMMING SPEED?
Tja, leider ist es nicht mehr als eine ziemlich konventionelle Mischung aus Old-School-Thrash und Grind-Gehacke der britischen Schule, die anscheinend auch in der Bandheimat Boston allzu bekannt ist. Erwartungsgemäß sind es Bands wie NAPALM DEATH und DRI auf der einen sowie NUCLEAR ASSAULT und EXODUS auf der anderen Seite, die hier den größten Einfluss hinterlegt haben, leider aber nur im Rahmen einer Retro-Geschichte, denen es an Frische und klanglicher Durchschlagskraft mangelt. Der Versuch etwa, den Sound der 80er zu reproduzieren und die Produktion bewusst rau zu halten, erweist sich als Griff ins Klo, weil der punkige Mischmasch durchaus etwas mehr Saft im Hintern hätte vertragen können. Gleichzeitig sind die Originale in vielen Songs einfach zu deutlich präsent, insbesondere in den Bay-Area-Tributes, vor denen RAMMING SPEED im Laufe der knappen halben Stunde fast ein komplettes Dutzend untergebracht haben. Stücke wie 'All In All' und das stark von SLAYER beeinflusste 'Sound The Alarm' geben diesbezüglich noch ein ordentliches Bild ab, Poltereien wie 'Lazer Assault' und 'Speed Trials' hingegen haben einen Unterhaltungswert eines rückwärts gespielten Popalbums - auch wenn man gerade in diesen Songs nicht übersehen darf, dass RAMMING SPEED ihre Arbeit nicht bierernst sehen.
Am Ende ist "Brainwreck" daher auch nur für diejenigen interessant, deren Old-School-LPs mal eine Pause brauchen, und die auch mit einer etwas radikaleren Kopie von Größen wie EXODUS und NUCLEAR ASSAULT leben können. Einen erfrischenden Anstoß können RAMMING SPEED der Szene mit ihrem Debüt allerdings nicht verpassen.
Anspieltipps: All In All, Heavy Metal Thunder
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes