RAVEN - Rock Until You Drop
Mehr über Raven
- Genre:
- NWoBHM / Proto-Speed-Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dissonance
- Release:
- 09.06.2017
- Hard Ride
- Hell Patrol
- Don't Need Your Money
- Over The Top
- 3940
- For The Future
- Rock Until You Drop
- Nobody's Hero
- Hell RaiserAction
- Lambs To The Slaughter
- Tyrants Of The Airwaves
- Wiped Out
- Inquisitor
- Crazy World
Wiederveröffentlichung des Proto-Speed-Metal-Klassikers.
Die Briten von RAVEN brachten 1981 mit "Rock Until You Drop" einen der wichtigsten Wegbereiter für den Speed Metal auf den Markt. Mittlerweile sind 36 Jahre vergangen, und das Album erfährt (mal wieder) eine Wiederveröffentlichung.
In den meisten traditionellen Metal-Sammlungen steht das Scheibchen natürlich, trotzdem wird es aber Leute geben, die sich nun erstmals mit der Band befassen. Mit 'Hard Ride' setzt es erstmal klassischen Hard Rock mit schneidenden Riffs, mit 'Hell Patrol' gibt es flotten Metal mit markigen Vocals - ein Klassiker, der auch heute noch mitreißt. 'Don't Need Your Money' bginnt mit SAXON-lastigen Gitarren und bewegt sich ständig am Rand zum Speed Metal. Der Song ist insofern typisch für das Album (und die gesamte NWoBHM), da Siebziger-Jahre-Hard-Rock und früher Metal sich die Klinke in die Hand geben und ineinander überfließen.
'Over The Top' ist ein rhythmischer Rocker, der auch gut zu MOTÖRHEAD gepasst hätte - eine echte Gute-Laune-Nummer. Nach einem Akustik-Instrumental geht es weiter mit 'For The Future', einem klassischen Metal-Kracher. Der gesamte Sound schreit nach NWoBHM, die Gitarrenriffs fräsen sich ins Ohr. Es folgt der schwere Titelsong, eine Hymne für jede Metal-Party - geil gesungen und mit einem der feinsten Riffs überhaupt ausgestattet. Auch 'Nobody's Hero' ist ein flotter Hard-Rock-Song, hält aber nicht ganz das Niveau der vorherigen Songs. Mit 'Hell Raiser' und 'Action' folgt ein doppeltes SWEET-Cover, das auf der CD-Version zu einem Song kombiniert wurde. Die Songs klingen hier ziemlich aggressiv und machen richtig was her! Danach müssen die 'Lambs To The Slaughter'. Auch dieser Song erinnert mich vor allem an SAXON 1980/1981, und das ist ja nicht die schlechteste Erinnerung. Deutlich unterscheiden sich die Truppen beim Gesang. John Gallagher ist ein großartiger Sänger, der viel Aggressivität, hohe Screams und einige Hard-Rock-Vibes in seiner Stimme vereint. Das eigentliche Album schließt mit dem langen 'Tyrant Of The Airwaves', einem fast maidenesken Song (vom Aufbau her), der zum Schluss hin immer intensiver und stärker wird.
Dieser Rerelease bietet zudem drei Bonus-Tracks: Mit 'Wiped Out' den Titelsong für den Nachfolger, eine echte Speed-Metal-Hymne. 'Inquisitor' stammt dann von der "Break The Chain" EP, war mir bisher unbekannt, ist aber wieder guter Speed Metal. 'Crazy World' ist der Bonus-Track der "Hard Ride" Single und ebenfalls ziemlich hart. Die Bonus-Tracks sind im Schnitt eher härter und schneller als das eigentliche Album. Über allem thront das kultige Cover, das ich zwar nie wirklich schön fand, aber: Es gehört zu diesem Klassiker einfach dazu.
Für mich gehört die Scheibe nicht zu den überragendsten NWoBHM-Scheiben - da waren ein paar Geschichten von ANGEL WITCH, IRON MAIDEN, PERSIAN RISK, SAXON, CHATEAUX, CLOVEN HOOF oder TYTAN noch stärker. Aber ein Muss ist das Album auf jeden Fall für alle Metal-Fans, allein aufgrund der musikhistorischen Relevanz und der vielen Hits.
Wer die Scheibe noch nicht zu Hause stehen hat, kann jetzt auf jeden Fall eine essenzielle Lücke schließen. Neu kaufen muss man sich diesen Rerelease aber nicht, wenn man das Album bereits besitzt und auch sonst einige RAVEN-Scheiben im Regal hat.
Anspieltipps: Hell Patrol, Over The Top, Rock Until You Drop.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer