RAZORWYRE - Another Dimension
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2012
Mehr über Razorwyre
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Infernö Records
- Release:
- 15.09.2012
- Conjuror
- Knights Of Fire
- Fight Or Be Fucked
- Nightblade
- Another Dimension
- The Infinite
- Desert Inferno
- The Fort
- Speedwarrior
- Windcaller
- Hangman's Noose
Heiliger Bimmbamm! Die beste traditionelle Speed-Metal-Scheibe des Jahres kommt aus Neeseeland?!
Speed Metal aus Neuseeland. Von einer lustigen, jungen Band, die bereits unter dem Namen GAYWYRE eine EP veröffentlicht hat. Nun heißen sie RAZÖRWYRE, nehmen sich noch immer nicht ganz ernst und legen mir "Another Dimension" einen ersten Longplayer vor. Wer bei den Bandnamen jetzt auf ulkiges Prologebretzel tippt, ist allerdings schiefer als schiefgewickelt. Die Band serviert hier mal eben eine der besten traditionellen Speedgeschosse des laufenden Jahres ab. Traditionell ausgerichtet, ohne rumpelig zu klingen, mit dem nötigen Herzblut serviert und schon kann man sich als Freund solcher Klänge ein zweites Löchlein ins Gesäß freuen.
Mich erinnern die Songs auf "Another Dimension" manchmal ein bisschen an frühere STEEL ASSASSIN-Granaten oder an die schnellen Kracher auf der OVERLORDE, was für viele Leser eventuell schon als Kaufgrund reichen wird. Wer jetzt aber noch skeptisch ist oder die beiden Bands eventuell gar nicht kennt – nachholen (!) – dem will ich ein paar weitere Details mit auf den Weg geben.
Das Quintett setzt über die komplette Albumdistanz auf messerscharfe, zumeist pfeilschnelle Gitarrenarbeit, die zwischen Speed Metal und traditionellem Heavy Metal hin und her pendelt. So rattert ein erstklassig betiteltes ' Fight Or Be Fucked' über sechs Minuten lang im stampfenden Highspeedtempo aus den Boxen und wird jeden Kopfschüttler mit einem ausgerenkten Halswirbel zurücklassen. Herausragend ist dabei immer die Gesangsleistung von Mister Z Chylde, der mal kraftvoll bösartig und mal schrill quietschend seine Texte ins Mikrophon presst. Ein waschechter Metalshouter, der Freunden moderner Klänge eventuell zu extrem klingt. Aber genau darum geht es schließlich in dieser Musikrichtung: Extreme ausloten. Und es gibt weitaus schrillere Sirenen als diesen Herrn hier. Obendrein beherrscht Chylde diesen Gesangsstil ganz ausgezeichnet. Da gibt es nichts zu meckern. Da kann man nur die Fäuste ballen und aus vollem Halse mitsingen. Wenn man es dann kann.
Wer sich also mit so einer Stimme arrangieren kann, der darf sich über elf rattenscharfe Knaller freuen, die nicht eine Sekunde Startschwierigkeiten haben. Das Hitpotenzial solcher Überflieger wie 'Knights Of Fire', 'Nightblade' oder 'Speedwarrior' erkennt jeder sofort und es ist sicher nur eine Frage der Zeit bis diese Songs als Klassiker auf Partys laufen werden. Die Gesangsmelodie sind einfach zu griffig, die Riffs zu mitreißend, die Refrains zu eingängig, um nicht sofort zu begeistern. Man ist bereits nach dem ersten Durchlauf von "Another Dimension" völlig begeistert und hat mindestens fünf Ohrwürmer im Kopf. Fies, so etwas.
Die Sahnehaubitze hört allerdings auf den Titel 'Desert Inferno'. Und ein Inferno ist das, was uns da in bester MAIDEN-Manier aus der Anlage entgegen galoppiert, auf jeden Fall. Eingeleitet vom instrumentalen 'The Infinite' entfacht dieser Titel ein fulminantes Gemetzel der Sonderklasse. Spitze Schreie, feuchte Höschen, geballte Fäuste, ein Song mit Luftgitarren-Garantie. Ich bin lange nicht mehr so mitgerissen worden.
In Wort und Bildern kaum zu schildern.
Mehr zu dem Album:
Soundcheck 9/12
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae