REBEL MEETS REBEL - Rebel Meets Rebel
Mehr über Rebel Meets Rebel
- Genre:
- Metal
- Label:
- Locomotive Music /Spain
- Release:
- 16.02.2007
- Nothin' To Lose
- Rebel Meets Rebel
- Cowboys Do More Dope
- Panfilo
- Hearts Worn Highway
- One Nite Stands
- Arizona Rivers
- Get Outta My Life
- Cherokee Cry
- Time
- No Compromise
- N.Y.C. Streets
Wer erinnert sich nicht an den tragischen Tod von Dimebag Darrell, der während eines Konzertes seiner Band DAMAGEPLAN erschossen wurde? Nun endlich das letzte Werk Dimebags zu hören, löst dementsprechend gewaltige Emotionen aus ...
Die PANTERA-Helden Dimebag Darrell, Vinnie Paul und Rex Brown arbeiteten gemeinsam mit dem Country-Sänger David Allan Coe von 1999 bis 2003 an dem Projekt REBEL MEETS REBEL. Im April 2006 veröffentlichte Vinnie Paul die gleichnamige CD über sein Label BIG Vin Records in den USA und nun ist es auch in Europa erhältlich. Endlich. Denn jeder Dimbag-Fan wird dieses Werk in seine CD-Kollektion aufnehmen wollen.
Auch auf "Rebel Meets Rebel" wird deutlich, warum Dimebag zu den einflussreichsten Gitarristen unserer Zeit zählt. Posthum seine treibenden Riffs zu hören, löst eine Flut von Erinnerungen an alte Zeiten aus. Ungewöhnlich ist das Stück 'Panfilo', in dem Dimebag Darrell eine kurze, gefühlvolle Akkustik-Jamsession zelebriert. Der Titelsong 'Rebel Meets Rebel' greift ungewöhnlich tief in die Countrykiste und hat nettes Mitgröl-Potenzial.
Alles in allem weht der Countryhauch, bedingt insbesondere durch die eigenwillige Stimme Coes, durch jeden einzelnen Song. Besonders deutlich wird dies im Stück 'Cowboys Do More Dope'. Eine auffällige Ausnahme bietet 'One Nite Stands', welches man spontan in die Rockabilly-Ecke einordnen kann. Ein sehr gelungenes Stück – weil man kaum erwartet, das seinen PANTERA-Riffs und eine Country-Stimme so heftig in die späten fünfziger Jahre katapultieren können.
'Arizona Rivers' muss sich sicherlich unterstellen lassen, in die frühe BLACK SABBATH-Ära zu passen. Leicht psychedelische Melodie, verzerrter Gesang – und schon lassen sich auch Parallelen zu der JOHN LENNON/ONO PLASTIC BAND ziehen. Nett - aber gewöhnungsbedürftig.
'Get Outta My Live' klingt dann schon eher wieder nach Metal und lebt von Dimebags Gitarre. Mit 'Cherokee Cry' gelangt man dann wieder in die Country-Ecke. Diesmal nicht in die der Cowboys, sondern wie der Titel unschwer vermuten lässt und das Indianergeheul in der Mitte des Songs beweist, in die der Indianer.
'No Compromise' ist das härteste Stück des Silberlings, wenn auch der ständig auftauchende Sprechgesang nicht recht dazu passen will. Ein bisschen mehr Aggression im Gesang wäre hier wünschenswert. Die gesangliche Höchstleistung erreicht David Allan Coe in der schönen Ballade 'N.Y.C. Streets', die von einer Akkustikgitarre getragen wird und durch den verzerrten Bass warme Akzente erhält.
Ungewöhnlich ist wohl das Wort, welches die gesamte CD umschreiben kann. Ein Crossover-Werk von erstaunlicher Tiefe und mit vielen Überraschungen. Insbesondere für Dimebag-Fans ist diese CD ein Pflichtkauf. Aber auch jedem, der experimentelle Musik mag, sei diese Scheibe ans Herz gelegt. Mir fällt kein anderes Werk ein, welches so viele unterschiedliche Stilrichtungen so perfekt vereint. Ausdrucksstark, experimentierfreudig, aber keineswegs überladen oder den Hörer überfordernd: Das ist "Rebell Meets Rebell". Und Dank gebührt allen, die es möglich gemacht haben, dieses letzte Werk von Dimebag Darell der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!
Anspieltipps: Nothin' To Lose; One Nite Stands; No Compromise; N.Y.C. Streets
- Redakteur:
- Bianca Cordsen