RED EYE TEMPLE - Vortex
Mehr über Red Eye Temple
- Genre:
- Progressive Metal / Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mars Music Productions
- Release:
- 12.03.2021
- Pareidolia
- Mind And Matter
- Flow
- Vortex
- Patterns
- Proteus
- Monomyth
- Ashes Fall
Gelungenes Prog Metal-Album der sibirischen Wahl-WienerInnen
Diese, nach einem historischen Gebäude in Mesopotamien benannte Formation liefert auf ihrem Erstlingsalbum ein überaus abwechslungsreiches Klangbild. Grundsätzlich lässt sich die Musik der drei ursprünglich aus Sibirien stammenden Geschwister Mat (Gitarre), Sam (Bass) und Maria (Gesang), die sich in der österreichischen Bundeshauptstadt niedergelassen haben, als Prog Metal bezeichnen.
Der wird jedoch überaus facettenreich dargeboten, auch vom lyrischen Aspekt her. Allein die Tatsache, dass man sich in den Texten mit philosophischen und tiefenpsychologischen Themen wie etwa den Archentypen-Studien von C. G. Jung auseinandersetzt, verabreicht der Band schon einmal ein gewisses Eigenständigkeitsmerkmal.
Dieses wird durch die kraftvolle Stimme von Maria weiterhin intensiviert, schließlich lässt sich der Vortrag der jungen Dame mit kaum einer Frontlady der zahlreichen Konkurrenz vergleichen. Nicht zuletzt, weil sie es nicht nötig hat sich mit Opern- und Musical-lastigen Passagen in Szene zu setzen. Die sind RED EYE TEMPLE nämlich generell fremd.
Stattdessen gibt es vorwiegend von abgefahrenen Gitarrenläufen dominierten Stoff, der in erster Linie von Meistern wie John Petrucci inspiriert worden sein dürfte. Das frickelige 'Proteus' sei hier gesondert erwähnt, scheint es von der instrumentalen Struktur her doch sogar eher an LIQUID TENSION EXPERIMENT als an das Traumtheater angelehnt zu sein. Doch auch komplex angelegte Tracks wie dieser gehen ganz gut ins Gehör, selbst wenn RED EYE TEMPLE nur gelegentlich auf symphonisch-bombastische Arrangements setzt. Wenn, dann aber ordentlich, wie das von DRAGONY-Chef Siegfrid Samer unterstützte 'Patterns' beweist.
Durch dezent eingestreute, orientalische Melodienbögen animiert "Vortex" mitunter sogar das Tanzbein, und sollte die Band daher nicht nur für Prog Metal-Nerds, sondern auch für Fans von immer noch eher als "exotisch" betrachteten Formationen wie MYRATH interessant machen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer