RED FANG - Only Ghosts
Mehr über Red Fang
- Genre:
- Doom / Stoner Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 14.10.2016
- Flies
- Cut It Short
- Flames
- No Air
- Shadows
- Not For You
- The Smell Of The Sound
- The Deep
- I Am A Ghost
- Living In Lye
- Dumb Guy (Bonustrack)
- One Hit Two Hit (Bonustrack)
Ab in die roten Fänge der Wüstenrocker aus Oregon.
Gute drei Jahre sind inzwischen ins Land gezogen, seit die Stoner-Metaller RED FANG mit ihrem letzten Album "Whales And Leeches" in neue Sphären aufgebrochen sind. Hatte sich das Quartett aus Portland zuvor bereits mit seinen schweißtreibenden und famosen Konzerten eine treue Fangemeinde erspielt, so schafften die Amerikaner mit dem wie immer entscheidenden dritten Langspieler endgültig den Sprung an die Spitze des eigenen Genres. Jetzt steht der Vierer aber natürlich vor der großen Herausforderung, das unglaublich hohe Niveau des Vorgängers auch mit der neuen Scheibe "Only Ghosts" zu halten, woran schon viele Bands in der Vergangenheit gescheitert sind.
Doch nicht so die Jungs aus Oregon, die mit dem rasanten Opener 'Flies' nahtlos dort anknüpfen, wo sie uns vor rund 36 Monaten verlassen haben. Fettes Riffing, eine kleine Prise Psychedelic Rock und die wütenden Shouts von Fronter Aaron Beam, das alles sorgt dafür, dass "Only Ghosts" bereits von der ersten Sekunde an gut Staub aufwirbelt und jedem Stoner-Fan ein breites Lächeln ins Gesicht zaubert. Erstaunlich ist dabei, wie der Vierer die Essenz aus der Musik der Wüstenrocker KYUSS, der Prog-Metaller MASTODON und der Doom-Monster CROWBAR destilliert und gemeinsam mit der Eingängikeit der QUEENS OF THE STONE AGE zu einem ganz eigenen Sound vermengt. Dabei klingen die Jungs aus dem idyllischen und grünen Oregon glatt so, als würden sie direkt von der Straße im sonnigen Palm Desert kommen.
Jedoch haben die Amerikaner ihren Stoner-Kollegen einen großen Pluspunkt voraus, denn wo diese sich immer wieder auch mal in epischen und ausladenden Jam-Sessions verlieren, da schaffen es Beam und seine Mitstreiter trotz aller Experimentierfreudigkeit immer, den roten Faden des jeweiligen Tracks nicht aus den Augen zu verlieren. Da ist es kein Wunder, dass sich unter den insgesamt zehn Tracks des neuen Silberlings eigentlich nur echte Highlights verstecken. Egal ob beim Rocker 'Cut It Short', dem sperrigen 'The Deep' mit seinen fetten Riffs oder dem melodischen 'Shadows', auf "Only Ghosts" lautet die Devise "Pedal to the metal", ohne Rücksicht auf Verluste. Kaum vorzustellen, was für eine unbändige Energie das Material erst auf der Bühne eines stickigen Clubs entfalten wird, wenn es mich schon vor der heimischen Stereoanlage kaum auf dem Sessel hält. Einziges Manko bleiben da die beiden Bonustracks 'Dumb Guy' und 'One Hit Two Hit', die nur auf der Deluxe-Edition der Scheibe zu haben sind und bei denen recht offensichtlich ist, warum beide Songs den Sprung auf das reguläre Album verpasst haben.
Schmälern kann das den imposanten Eindruck von "Only Ghosts" aber nicht, denn insgesamt meistern die Amerikaner die heikle Aufgabe, einen Nachfolger für das umjubelte "Whales And Leeches" zu kreieren, mit Bravour. Wo andere Bands angesichts der hohen Erwartungshaltung in eine musikalische Schockstarre verfallen und über eine laue Selbstkopie nicht hinauskommen, da geht der Vierer aus Portland seinen Weg einfach unbeirrbar weiter und knallt einfach mal so ein weiteres bärenstarkes Album raus. Für Fans von Stoner-Sounds und bleiernen Riffs gibt es daher auch weiterhin keinen Weg an RED FANG vorbei, denn diese Jungs sind die Zukunft des Genres!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs