RED FANG - Whales And Leeches
Mehr über Red Fang
- Genre:
- Stoner Rock/ Hard Rock/ Speed Metal/ Hair Metal Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse Records / Rough Trade
- Release:
- 18.10.2013
- DOEN
- Blood Like Cream
- No Hope
- Crowns In Swine
- Voices Of The Dead
- Behind The Light
- Dawn Rising
- Failure
- 1516
- This Animal
- Every Little Twist
- Murder The Mountains (Bonus Track) - Deluxe Version
- Black Water (Bonus Track) - Deluxe Version
Auweia, sind die gut.
Das Quartett RED FANG aus Portland/ Oregon hat sich im letzten Jahrfünft eine große Schar an Jüngern regelrecht erspielt, was nicht zuletzt an den mitrupfenden Liveauftritten der Herren liegt. Dort nämlich setzen sie das größenteils sehr packende Material der bisherigen Alben in Schweißreisen um, von denen danach noch lange und viel gesprochen wird. Nunmehr beim Label vieler toller Grobiane - bei Relapse Records - gelandet, gibt es nun "Whales And Leeches". Auf der Deluxe-Version sogar noch mit zwei Bonustracks, also im Dutzend Vollbedienung.
Ich bin gerade durch die ersten drei Teile des Albums regelrecht hindurchgeschlittert, hindurchgeschubst worden und verstehe dabei immer mehr den immer wiederkehrenden Bandfetish für schnelle alte Autos: immer in Bewegung bleiben, immer schnell und offen, bierbeseelt und vorlaut.
Mit Bierbüchsentürmen in vollgestopften Unterklasserostlauben über Highways scheppern oder in bekloppten Trashvideos Videospielfreaks verkloppen. Und dann selbst draufgehen. Die charmant verdrehte Rock-Stoner-Hardrock-Kuppelei hat auf diesem Album einen Grad an Professionalität erreicht, der keinen der Songs zurücklässt.
Das alles zwischen Melodie und Druckbetankung. In zu dicker Hose und in ausgewaschenen T-Shirts Rockmucke verzapfen, in der alles darauf hinausläuft, den Zuhörern eine gute Zeit abzuliefern. Gehöriges Mitsingpotential in Dreiminutenstrukturen in einem Soundgewand irgendwo zwischen altem Hinterhofgurkenrock der Frühachtziger und Speed Metal der Endachtziger. Keineswegs überproduziert, eher das Leben plappernd und mit dem Charme der nach Reifen riechenden Kleinstadtwerkstatt.
Die Botschaften treten hinter der Verpackung zurück, Hauptsache wir mögen sie, diese RED FANG. Das Bandpotential an Schrulligkeit ausgeschöpft und trotzdem voll von Lust auf Blast und Doom und überhaupt: Ein feines mehrschichtiges Album voller herausragender Stimmungstransporte. Im alten Rostschlitten natürlich. Und links und rechts die Bierbüchsen in den Straßengraben. Aber später wieder heimlich aufsammeln fahren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben