RED JASPER - Sting In The Tale
Mehr über Red Jasper
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Angel Air
- Release:
- 26.03.2012
- Faceless People
- Guy Fawkes
- T.V. Screen
- Second Coming
- Old Jack
- Company Director
- Secret Society
- Magpie
- I Can Hew
- Pull That Thumb (Off The Top Of Your Head)
- Flagpole
- England's Green And Pleasant Land?
Zu unrecht wenig bekannte Britprogger!
Die britische Progressive-Rock-Band RED JASPER war mir unbekannt, bis ich David Clifford in "Alchemy", dem Rockoper-Projekt von Clive Nolan, gesehen habe. Da er mich da sehr beeindruckte, forschte ich mal nach und stieß auf diese Band, deren Scheiben glücklicherweise kürzlich erst über das Label Angel Air als Wiederveröffentlichungen gepresst worden sind.
Bei RED JASPER agiert Clifford übrigens neben seinen Backing Vocals als Drummer! Darob war ich etwas überrascht, aber nach Genuss des Debütalbums "A Sting In The Tale" scheint die Band es tatsächlich nicht nötig zu haben, Cliff weiter nach vorne zu stellen, denn auch Frontmann Davey Dodds weiß zu überzeugen.
Die Briten spielen einen stark folkig angehauchten Prog, der seine Ursprünge sicher in den Siebzigern hat und neben alten GENESIS vor allem JETHRO TULL genauso als Einfluss anerkennt wie die rockige Zeit der New Wave Of British Heavy Metal. Ja, die Kombination ist nicht nur interessant, sondern auch und vor allem originell. Denn die Multiinstrumentalisten vermischen verschiedenste Einflüsse zu treibenden, durchgehend relativ kurzen Kompositionen ohne ausufernde Instrumentalsektionen. Dabei fällt auf, dass Pat D’arcy durchaus regelmäßig zum Saxophon greift und Dodds auch die Mandoline schwingt.
Die folkigen Teile auf "A Sting In The Tale" wie zum Beispiel in 'Second Coming' greifen die jahrhundertelange Tradition des Geschichtenerzählens durch fahrende Sänger auf und klingen sicher in einem Pub auf dem Land am besten. Die Worte sind klar verständlich und die Lyrics verbreiten eine gesellschaftliche und oft auch eine politische Botschaft, auch da tendieren die Herren eher wieder in Richtung JETHRO TULL als in Fantasy-Lyrik vieler Kollegen. Als Kinder der Thatcher-Zeit, die sich damals in allen Facetten der Kultur niederschlug, keine Überraschung, man höre mal 'Magpie', das sich damit deutlich auseinandersetzt. Außerdem wird auch die schöne Tradition des Trinkliedes hochgehalten, natürlich nicht ohne sozialkritische Töne.
RED JASPER hatn hier ein äußerst originelles Debütalbum abgeliefert, dass offensichtlich zu einer unpassenden Zeit veröffentlicht worden ist, denn wie es scheint, ist es außerhalb eingefleischter Progzirkel weitgehend unbekannt. Dabei kombiniert die Band Stile auf eine einzigartige Weise, die mehr Aufmerksamkeit verdient, bedient sich im Rock 'n' Roll, nimmt eine James-Bond-Melodie auf und sollte jedem echten Progger ein Begriff sein. Hiermit sei es allen ans Herz gelegt, zumal der vorliegende Rerelease mit gleich drei ebenso starken, wenn auch selbst für RED JASPERs "nichts-ist-uns-zu-seltsam"-Attitüde ungewöhnliche, Bonustracks der vorher veröfentlichten 3-Track-EP und Linernotes zur Bandgeschichte aufwartet.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger