RED SAND - The Sound Of Silence
Mehr über Red Sand
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- SPBN Music / Just For Kicks
- Release:
- 19.09.2025
- Puzzle
- Lost Fantasy (We Love)
- The Sound Of Silence Part 1
- Watcher
- The Sound Of Silence Part 2
- The Last Voice
- The Best
Angenehmer Prog aus und mit kanadischen Weiten.
Es ist schön, dass Just For Kicks für Freunde des queren Takts immer wieder neues Progfutter bereithält. In diesem Fall ist es eine kanadische Band, deren Album "The Sound Of Silence" ihr insgesamt zwölftes Werk ist. ZWÖLF? Wie bitte? Erstens: Wieso kenne ich die Kapelle nicht? Zweitens: Wieso haben die Bursche kein ordentliches Label, sondern machen weiterhin alles selbst? Zumal mir der Promozettel und die Webseite verraten, dass RED SAND 2004 vom polnischen Metal Hammer zur Neuentdeckung des Jahres gekürt worden ist, man kann also eigentlich nicht behaupten, dass die Band völlig unter dem Radar geflogen sei.
Dass diese Fragen mehr als berechtigt sind, beweist das neue Album sofort. Das instrumentale 'Puzzle' ist nämlich ganz famos, verspielt und virtuos, dabei aber eigentlich nur ein Intro mit seinen dreieinhalb Minuten, aber ein sehr gelungenes und spannendes. Überhaupt, die Kompositionen der drei Musiker sind verhältnismäßig kurz und gleich drei der sieben Stücke sind instrumental gehalten, zu lang für Interludien, aber zu kurz, um sich als Spielwiese für die Instrumente zu eignen.
Die anderen vier Lieder sind dann das Herzstück und pendeln sich zwischen einigen bekannten Antipoden ein, so hat man wohl schon einmal von PINK FLOYD gehört, zumindest klingt das Gitarrenspiel vom Simon Caron gelegentlich danach und 'Lost Fantasy' und auch 'The Best' sind doch deutliche Indizien dafür. Bei dem Titel 'Watcher' muss ich dann unwillkürlich an GENESIS denken, was sich als nicht völlig abwegig entpuppt, aber doch poppiger klingt.
Aber eine Prog-Scheibe kann ja nicht nur Appetithäppchen enthalten, es muss auch ordentlich etwas zwischen die Kiemen geben. Dieser Hauptgang nennt sich 'The Last Voice' und ist der Longtrack mit über achtzehn Minuten, in dem sich die Band Zeit nimmt, das Stück zu entwickeln, aber auch mit Kontrasten spielt. So geht man von Art Rock direkt und ohne Umschweife in kraftvollen Prog Rock über und wieder zurück. Hier fühle ich mich gelegentlich an die späten Alben von ALIAS EYE erinnert, während sonst eher der britische Neoprog Pate gestanden haben dürfte.
An "The Sound Of Silence" gibt es für Prog-Freunde wenig auszusetzen. Ein guter Longtrack, ein paar gelungene kürzere Stücke und ein insgesamt sehr angenehmes, wenn auch nicht bahnbrechendes Album, das zudem mit Texten daherkommt, denn auch auf diesem Terrain hat man etwas zu sagen. Für Hörer meines Alters muss man zwar eine Lupe beilegen, aber allein die Tatsache, dass man sich überhaupt die Mühe macht, die Lyrik mitzuliefern, möchte ich lobend erwähnen.
Ich habe das Gefühl, es könnte sich lohnen, bei RED SAND mal in die bisherige Diskographie zu lauschen. Gute Band, schöne Scheibe.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger


