REDEMPTION - Alive In Color
Mehr über Redemption
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- AFM (Soulfood)
- Release:
- 28.08.2020
- Noonday Devil
- Suffocating Silence
- The Echo Chamber
- Damaged
- Someone Else's Problem
- Little Men
- Long Night's Journey Into Day
- Threads [feat. Ray Alder]
- Black & White World
- Indulge In Color [feat. Chris Poland]
- Peace Sells (But Who's Buying) [feat. Chris Poland]
- Walls
- Threads [feat. Tom Englund]
- The Fullness Of Time - Part 3 - Release
REDEMPTION prächtig livehaftig
REDEMPTION ist bei mir erst so richtig mit dem Einstieg von Ray Alder (FATES WARNING) ins Bewusstsein geschlichen. Und diese zwölf Jahre und fünf Alben haben mächtig Eindruck gemacht. Jedes Album war bärenstark, so dass die Kunde, dass Tom Englund (EVERGREY) Alders Posten übernimmt, im ersten Moment keine frohe war. Doch das 2018er Album "Long Night's Journey Into Day" hat gezeigt, dass auch diese Kombination hervorragend funktioniert. Eine Frage aber blieb natürlich offen: Kann Englund Ray Alder auch auf der Bühne ersetzen? Die Antwort darauf gibt jetzt "Alive In Color", das bereits dritte Live-Album der Band. Und wie bereits "Frozen In The Moment" und "Live From The Pit" wird auch dieses Album beim ProgPower in Atlanta, Giorgia aufgenommen.
Und damit die oben genannte Frage auch gleich beantwortet wird, beginnt der Set mit 'Noonday Devil' und 'Suffocating Silence', zwei Songs der Alder-Ära. Natürlich interpretiert Tom Englund diese Nummern anders als es Alder tat, aber es wäre ja auch traurig, wenn das nicht so wäre. Klar wird aber, dass diese Songs auch mit dem Schweden am Mikro hervorragend funktionieren. Wo er in meinen Augen aber im direkten Vergleich verliert, ist einfach in Sachen Präsenz auf der Bühne. Tom wirkt etwas statisch, was mir bei seiner Stammband so noch nie aufgefallen ist. Das mag auch daran liegen, dass er hier keine Gitarre spielt und ihm auf der Bühne einfach etwas fehlt. Besonders deutlich wird das im direkten Vergleich, denn sein Vorgänger Ray Alder kommt bei 'Threads' auf die Bretter und brilliert. Dass die Stimmung hier einen Höhepunkt erreicht, unterstreicht, dass dies nicht nur mein Eindruck ist.
Und Ray ist nicht der einzige Überraschungsgast in Atlanta, denn schon kurz darauf kommt mit Chris Poland, der ja auf "The Art Of Loss" und "Long Night's Journey Into Day" einige Soli eingespielt hat, der nächste hochkarätige Gast auf die Bühne. Dass 'Indulge In Color' dargeboten wird, kann man dann erwarten, dass Chris Poland aber erstmals seit seinem Abschied von MEGADETH mal wieder bei 'Peace Sells (But Who's Buying)' auf der Bühne steht, ist dann doch eine echte Überraschung, die aber leider nicht auf der audio-visuellen Variante gezeigt wird, sondern lediglich auf der CD enthalten ist. Vielleicht auch, weil sich niemand traut, Dave Mustaines Strophen zu sprechsingen. Die CD beinhaltet mit 'Threads' gesungen von Tom Englund zudem noch einen weiteren Bonus.
Bislang bin ich aber nur auf zwei Gäste eingegangen, die nur kurz die Bretter entern, dabei steht einer den ganzen Set lang auf der Bühne. Die Rede ist von DGM-Gitarrist Simone Mularoni, der ebenfalls auf den letzten beiden Alben einige Soli beigesteuert hat und hier an der Seite von Nick van Dyk einen herausragenden Job macht. Ebenfalls neu im Team ist Keyboarder Vikram Shankar, der noch am ehesten den Entertainer gibt.
Wenn es an diesem Package überhaupt einen Makel gibt, dann vielleicht, dass die Band insgesamt etwas statisch wirkt und auch das Publikum nicht gerade den Laden mit Euphorie überflutet. Aber wir sind auch bei einem Prog-Festival in Georgia, da ist südeuropäische Begeisterung vielleicht nicht zu erwarten. Technisch - sowohl Band als auch Film und Sound - ist hier aber alles makellos. Fans greifen also schon ziemlich zwingend zu.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk