REDEMPTION - The Fullness Of Time
Mehr über Redemption
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Massacre / Soulfood
- Release:
- 18.07.2005
- Threads
- Parker's Eyes
- Scarred
- Sapphire
- I. Rage
- II. Despair
- III. release
- IV. Transcendence
- The Real Thing (Bonus Track)
Mal Hand aufs Herz: Auch wenn die letzten FATES WARNING-Scheiben allesamt gut bis sehr gut waren, wünschen sich doch viele alte Fans, dass der Metal-Anteil mal wieder ein wenig erhöht würde. Für all jene dürfte diese Band bzw. dieses Projekt interessant sein. Ende 2000 gründete Gitarrist/Keyboarder und Songschreiber Nicolas van Dyk die Band und holte sich so illustre Musiker wie Bernie Versailles (AGENT STEEL) und Rick Mythiasin (ex-STEEL PROPHET) ins Boot, um 2002 das selbstbetitelte Debüt zu veröffentlichen. Dieses Album ging leider etwas unter, obwohl man hochklassigen Progressive Metal spielte und recht eigenständig unterwegs war. Bereits damals war Ray Alder (FATES WARNING) als Gastsänger beteiligt, doch für das neue Album konnte er als vollständiges Mitglied verpflichtet werden und übernahm den Gesang nun komplett.
Eine bessere Entscheidung hätte man nicht treffen können, das wird schon nach wenigen Sekunden des heftigen Openers 'Threads' deutlich. Das aggressive Riffing passt hervorragend zu Alders hohem und immer leicht melancholisch-verträumtem Gesang. Natürlich erinnert man so auch stets an Alders Hauptband, allerdings mit deutlich mehr Metal und ohne die elektronischen Experimente. Gerade in den ruhigen Momenten wie bei 'Parker's Eyes' klingt das aber großartig, auch ohne besonders innovativ zu sein. Die einzelnen Musiker stellen sich nicht in den Vordergrund, obwohl natürlich in den instrumentalen Phasen ein wenig gefrickelt werden darf, aber eben ohne zur reinen Show zu verkommen.
Die ersten vier Songs sind dabei durchgängig extrem stark, besonders das thrashlastige 'Scarred' begeistert mit komplexer Härte und ausgefeilten Arrangements, geht aber dadurch auch nicht mehr so leicht ins Ohr wie die ersten beiden Songs. Noch ein Stück vertrackter ist das knapp 16-minütige Epos 'Sapphire', das sich langsam steigert und viele Feinheiten enthält, die man beim ersten Hören noch nicht entdeckt. Leider fällt das Niveau der Scheibe danach leicht ab. Denn jetzt kommt der in vier Stücke aufgeteilte Titeltrack, wobei verschiedene Stimmungen präsentiert werden. So verraten die Songtitel wie 'Rage' oder 'Despair' schon viel über die jeweilige Atmosphäre. Leider sind die Melodien aber nicht mehr ganz so mitreißend wie im ersten Teil des Albums, bleiben aber dennoch stets überdurchschnittlich gut und stellen nun wirklich keinen Ausfall dar.
Das Gesamtpaket wird abgerundet durch die klare und druckvolle Produktion von Tommy Newton (u. a. CONCEPTION, ARK) und ein mal wieder gelungenes Artwork von Künstler Travis Smith. Auf der Europa-Version gibt’s als Bonustrack noch 'The Real Thing', bei dem es sich offenbar um ein FAITH NO MORE-Cover handelt.
Zwar ist dieses Album weder besonders originell noch progressiv im eigentlichen Sinn, aber wer auf wirklich gut gemachten Prog Metal mit einer der besten Stimmen des Heavy Metal Lust hat, der sollte keine Sekunde länger zögern und sich dieses Genrehighlight sichern. Das aktuelle DREAM THEATER-Werk schlägt man jedenfalls mit Leichtigkeit und für FATES WARNING-Anhänger ist "The Fullness Of Time" fast schon Pflicht.
Anspieltipps: Threads, Scarred, Sapphire
- Redakteur:
- Kilian Fried