REDIMONI - On the Brink Of Existence
Mehr über Redimoni
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Blood Fire Death
- Release:
- 11.01.2021
- As The Soul Leaves The Body
- Death Shall Come To Us All
- Der Tag Der Rache
- Ancient Buried Secrets
- Axes
Sehr origineller Thrash-Happen!
Die Spanier von REDIMONI turnen schon seit gut 20 Jahren im Underground herum, ohne dass ich mich mit der Band bislang intensiver beschäftigt hätte. Einen Grund dafür kann ich nicht benennen, denn ich bin oft genug über den Namen gestolpert und hatte auch einige Male online in verschiedene Veröffentlichungen hinein gelauscht. Offenbar hat es in der Vergangenheit nicht dazu gereicht, dass ich auch einen Tonträger in die Sammlung gestellt habe, was ich nach intensivem Genuss dieser neuen EP erstmal bereue.
Legt man "On The Brink Of Existence" ein, wird man schnell von der rasanten Rhythmik des Openers ' As The Soul Leaves The Body' gefesselt. Etwas überraschend sind die untergelegten Tastenteppiche, die der ganzen Chose aber ungemein viel Volumen verleihen. Darüber geben sich wieselflinke Riffs und hektische Rhythmen die Klinke in die Hand und sorgen bei mir für unwillkürliche Begeisterung. Der Casus Knacksus wird für viele Neueinsteiger der Gesang von Gitarrist Thy Mighty Apocalyptic Hermit Foreteller of Doom sein, der im wahren Leben Carles Tierno Fernández heißt. Seine extrem giftige Artikulation, die an manchen Stellen etwas an einen hysterischen Kermit erinnert, ist grenzwertig. Gerade in den hohen Passagen hat man das Gefühl, ein kleiner Giftzwerg würde einem die Trommelfelle malträtieren. Ich stehe ja auf ausgefallene Sänger und finde seine Art des Singens passt zu dieser, textlich im tiefsten Schwarz verwurzelten, Thrashromantik ganz ausgezeichnet. Das kann man aber natürlich auch komplett anders hören.
Habt ihr eben schon über das Pseudonym des Fronters geschmunzelt? Dann will ich Euch die anderen drei Musikantennamen nicht vorenthalten: The Atomic Puppeteer Ruler of the Everlasting Fate of Mankind (gt.), Supreme Herald of the Judgement Day and the End of Existance (bs.) und Thundering DrumBasher Summoner of the Eternal Legions of Chaos am Schlagzeug.
Aber genug der Lustigkeiten, denn das Quartett ist musikalisch sehr ernsthaft bei der Sache und kann mich auch komplett überzeugen. Innerhalb des selbst gesteckten Rahmens, bietet man nämlich ausreichend Platz für Variationen und Überraschungen. So keift man sich im hyperschnellen 'Der Tag der Rache' tatsächlich deutschsprachig durch die Hölle, was gerade unsereins natürlich doppelt charmant findet. Allerdings muss man schon genauer hinhören, um alles zu verstehen. Macht aber nichts, denn die Nummer ist eine Abrissbirne allererster Kajüte. Wie auch da abschließende 'Axes', welches mit der Präzision einer Schnellfeuerwaffe Riffsalven auf den Hörer abfeuert und dabei immer zielsicher im Begeisterungszentrum des Zuhörers landet. Toll!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae