REED, ROBERT - The Ringmaster Part Two
Mehr über Reed, Robert
- Genre:
- Prog-Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Tigermoth / Just For Kicks
- Release:
- 04.02.2022
- Song Of Healing Light
- Swan Feathered Girl
- The Hat
- The Talking Ducks
- Sendlinger's Song
- Arthur
- Forever
- Dancing Master
- Landmarks
- In Sight Of Home
- The Last Guardians Of Everywhere
- Song Of Waiting Dreams
Für Fans von Teil 1 essentiell.
Eigentlich könnte man es sich hier leicht machen und einfach auf mein Review zum ersten Teil "The Ringmaster Part One" verweisen, denn es hat sich absolut nichts zum direkten Vorgänger geändert. Noch immer finden wir uns im MIKE OLDFIELD-Worshipping-Wunderland wieder und erfreuen uns an folkigem, instrumentalem Progressive Rock, der seinen Schwerpunkt eher auf schwelgerische Elemente und Wohlklang legt, statt mit Ecken und Kanten zu rocken oder die Hörerschaft mit allzu anspruchsvollen Arrangements zu konfrontieren. Hier gilt tatsächlich Augen zu, Hirn aus, und es gibt einfach nur schönen Eskapismus in einer weit entfernten Märchenwelt. Somit deutlich mehr Prinzessin Fantaghirò als Pan's Labyrinth. Für einen verregneten Sonntag ist das aber auch mal schön.
Ist es denn nun ein Kritikpunkt, dass sich "Part Two" so wenig von "Part One" unterscheidet? In meinen Ohren nicht - viel eher ist es ein Kritikpunkt an der Veröffentlichungspolitik des Labels oder der Fehleinschätzung von Herrn Reed selbst. Man sollte nämlich wissen, dass beide Alben in einem Rutsch komponiert und aufgenommen wurden und sich somit so homogen und weniger wie zwei Teile mit unterschiedlichen Stimmungen und Schwerpunkten anfühlen. Trotzdem wurde gemeinsam entschieden, den Release zu splitten und zwei Teile mit knapp drei Monaten Zeitunterbrechung zu veröffentlichen. Mit dem kleinen Hinweis, dass man die Fans nicht überfordern wolle und jedem Teil genug Raum zum Atmen zu geben.
Zumindest das Argument der drohenden Überforderung kann ich nachvollziehen. ROBERT REED wird ohnehin nur im Genre des Progressive Rocks wahrgenommen und Menschen, die sich dort gerne aufhalten, haben eher weniger Probleme mit ausschweifenden Kompositionen. Doppelalben sind im Gegenteil mittlerweile eher die Regel und das auch mit deutlich komplexeren Inhalten. Somit hat die ganze Trennung einen leicht bitteren, kommerziellen Beigeschmack, den ich leider beim Hören nicht loswerde. Insbesondere, da man die ganze Geschichte auch durchaus um knapp 15 Minuten hätte kürzen können (genug Leerlauf oder Füllmaterial ist insbesondere im zweiten Teil vorhanden) und somit Platz dafür gesorgt hätte, dass der Inhalt genau auf eine CD passt. Somit hätte man in Summe mit dem Ringmeister noch mehr Spaß haben können. Jetzt vergleicht man "Part Two" wesentlich deutlicher mit "Part One" und stellt frustriert fest, dass es nichts neues gibt und die Mehrheit der stärkeren Momente sich auch auf dem Vorgänger befinden.
Zwar beginnt das Album mit dem längsten Track 'Song Of Healing Light' (tolle folkige zweite Songhälfte) verdammt stark und legt mit dem klasse arrangierten 'Swan Feathered Girl' direkt nochmal nach, aber hat dann sein wirksamstes Pulver für die gesamte Laufzeit leider schon verschossen. Es gibt natürlich immer mal wieder kleine Passagen und Elemente, die mich kurzzeitig begeistern, aber in Summe nicht mehr so in die Geschichte ziehen, wie es der Vorgänger oder seine "Sanctuary"-Reihe noch so schön hinbekommen haben. Somit kann ich "The Ringmaster Part Two" auch nicht die gleiche Note geben, obwohl sie doch so deckungsgleich sind, und behalte einen halben Punkt ein. Was wirklich schade ist, da es bei einer Zusammenlegung und entsprechender Kürzung von Teil eins und zwei auch zu acht Punkten und mehr hätte reichen können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal