RESTLESS SPIRIT - Lord Of The New Depression
Mehr über Restless Spirit
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.07.2019
- Under Hellish Moon and Wailing Sky
- Less Than Human
- Lord Of The New Depression
- Dominion
- 13 Devils
- Deep Fathom Hours
- Miserable Existence / Unrest
- Ripped From Me
- Young Graves
Rastloser Raben-Doom.
Die New Yorker Formation RESTLESS SPIRIT gibt es schon einige Jahre. Allerdings fand man erst im letzten Jahr den (hoffentlich endgültigen) Bandnamen. 2015 nannte man sich WITCHTRIPPER, anschließend ab 2016 DMP (für DEATH METAL POPE). Das wirkt etwas ruhelos, also passt der neue Name ja perfekt. Einzige Konstante ist bisher Sänger Father Damn und die Verortung im Doom Metal. Da ich die vorigen Ausführungen nicht kenne, gehe ich ganz unvoreingenommen an das Debüt-Album "Lord Of The New Depression" heran.
Dabei fällt mir direkt die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit auf. Für Doom nicht unbedingt selbstverständlich, gibt es hier farbefrohe Soli, genauso wie stapfende und ultra-verzerrte Doom-Riffs und ruhigere Töne zum Besten gegeben werden. Das haben der Gitarre spielende Frontmann Father Damn und Gitarrist Cameron Tidman wirklich fein und ausgewogen hinbekommen. Nächster Ankerpunkt ist die variable Stimme des Vaters. Dieser singt nämlich meist clean und erinnert mich dabei ziemlich an COUNT RAVENs Dan Fondelius. Doch es wird auch mal gekreischt, sogar gegrowlt. Das Ausloten von Genre-Grenzen gehört sicher zu den größten Eigenheiten von RESTLESS SPIRIT.
Dabei gehen die Amis aber auch mal zu weit. Der erste Teil von 'Miserable Existence / Unrest' reißt mich als krassestes Beispiel jedes Mal völlig aus dem Konzept. Das todesmetallische Gedresche und Gebölke dauert zwar nur eine Minute an, danach wird es gewohnt trauerweidnig, aber es stört den Hörfluss enorm. Auch bei 'Dominion' testet Father Damn seine böse Stimme, doch hier kann ich wegen des tollen Riffs noch darüber hinwegsehen.
Davon abgesehen macht RESTLESS SPIRIT auf "Lord Of The New Depression" eigentlich nicht viel verkehrt. Der Klang ist warm und einnehmend, instrumental bleibt es über vierzig Minuten spannend und unvorhersehbar und die eine oder andere Melodie bleibt auch nach dem Hören noch im Ohr erhalten. Wer Doom im Stile von COUNT RAVEN mag und gerne Grenzen (sei es nun Richtung Stoner Rock oder Death Metal) überschritten sieht, der sollte diesen Jungs aus Long Island unbedingt ein Ohr leihen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring