REVEAL - The Age Of Knowledge
Mehr über Reveal
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Release:
- 31.10.2025
- Am I the Evil
- Heaven and Hell
- It's my time
- Living with the Pain
- The Age of Knowledge
Ein kurzes, aber rundes Gesamtkunstwerk.
Guten Tag. Habt ihr heute schon eine ordentliche Dröhnung frischen Power Metal auf die Ohren bekommen? Nein? Dann hätte ich hier einen kleinen Geheimtipp für euch.
Da macht man unbedarft den Briefkasten auf und plötzlich purzelt einem mit "The Age of Knowledge" von REVEAL ein ganz feiner Leckerbissen entgegen. Freunde, ich bin entzückt von einer Band, die mir vorher herzlich wenig sagte. Bei REVEAL handelt es sich um ein für viele vermutlich weniger bekanntes Projekt von Tino Hevia, den man von DARKSUN kennen könnte. Tino spielt Gitarre und das tun er und seine Kompagnons auf “The Age Of Knowledge“ ganz hervorragend, auch sonst machen die hier einfach ganz viel richtig. Die Melodien sind eingängig und Sänger Rob Lundgren kann stimmlich auch in nur einem halben Dutzend Songs viel Variation unterbringen.
Mit 'Am I The Evil' geht es direkt gut los auf dem Power Metal-Asphalt. Ich habe kein Motorrad und bin noch nie eins gefahren, aber ich glaube, der Song eignet sich sehr gut zum Motorradfahren. Mich erinnert das ganze direkt an die ALLEN LANDE Supergroup, als sie noch so hieß, mit STRATOVARIUS-Geklimper auf dem Beifahrersitz und HELLOWEEN im Gepäck. Bei 'Heaven And Hell'' wird es etwas härter, es bleibt aber genretypisch harmonisch genug. Mir gefallen hier die Riffs besonders gut. 'It’s My Time' ist ein schönes Beispiel, wie man Keyboards dezenter, aber effektiv einsetzen kann. Nachdem ich gerade seit Wochen die neue Platte von AMORPHIS durchhöre, ist das für mich persönlich hier ganz erfrischend. 'Living With The Pain' versucht sich beim Schlagzeug am typischen RHAPSODY OF FIRE-Geballer in ultrahoher Frequenz, bietet aber auch einige schöne Gitarren-Passagen. Hier schließt auch der titelgebende Track 'The Age of Knowledge' an. Für mich tatsächlich der schwächste Track, weil mir der Wechsel von schnell zu langsam hier nicht so gut gefällt. Das ist aber immer noch Jammern auf hohem Niveau.
Wer bis hierhin gelesen hat, stellt fest, dass hier ziemlich viele verschiedene Bandnamen fallen – und das zeichnet das Album für mich auch aus. REVEAL gibt hier im Grunde eine Kostprobe ihres sehr breiten Könnens ab. Gleichzeitig hat man das Gefühl, die Band hat sich – vielleicht ganz bewusst – noch nicht so richtig für eine eindeutige Stoßrichtung entschieden. Mir macht das nichts, sie zeigt, was sie kann und was sie kann, ist ziemlich gut.
Abzug gibt es dafür, dass es nur fünf Songs sind. Ich bin ja immer für "Qualität statt Quantität" zu haben, aber hier hätte es ruhig ein bisschen mehr sein dürfen. Ein bisschen Abzug möchte man auch für das Album Cover geben. Mein Eindruck ist, dass hier jemand etwas zu viel an den Prompts rumgespielt hat. Das Ergebnis sieht aus wie eine Mischung aus 1990er "Command & Conquer"-Verpackung und "Avengers"-Film. Zudem möchte man meinen, die Produktionsqualität des Albums könnte noch etwas höher sein, es klingt nicht so glattgeschliffen wie die Platten größerer Bands. Das mag am Budget liegen, vielleicht ist es auch gewollt. In beiden Fällen gibt das für mich aber keinen Punktabzug.
Daher mein Fazit: Ein richtig gutes, wenn auch etwas kurzes Album einer Band, die für mich ganz viel Potenzial hat.
Heaven And Hell
https://www.youtube.com/watch?v=1TaLJshw5VY
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Pfennig


