REVELATION - Never Comes Silence
Mehr über Revelation
- Genre:
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Leaf Hound (Cargo Records)
- Release:
- 18.01.2008
- Against Nature
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- The Unbearable Vision
- Frustrations
- One Last Step
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- Wounds Which Never Heal
- Unreal
- Never Comes Silence (Parts I-IV)
Ein Doom-Klassiker wird wieder veröffentlicht.
Die Band REVELATION darf man wohl als Semi-Legende bezeichnen, wenn man bedenkt, wie lange das Trio aus Maryland schon besteht. Das formidable Label Shadow Kingdom hat sich nun erbarmt, den zweiten Longplayer "Never Comes Silence" neu aufzulegen. Feine Idee, wie ich finde.
Die Truppe um den ehemalige HAVE MERCY-Gitarristen John Brenner bietet auf diesem, ursprünglich aus dem Jahr 1992 stammenden Album, eine sehr gelungene Mischung aus schlürfenden BLACK-SABBATH-Riffs und beinahe als progressiv zu bezeichnende Rhythmuswechsel der Marke frühe RUSH. Das macht schon mal eines klar: Bei REVELATION klingt alles alt. Und das soll es auch. Moderne Epik-Einschübe findet man in diesem Wüstenstaub genau so wenig wie Power-Metal-Riffs.
Der melancholische Gesang von Brenner allein sorgt schon für eine schwermütige Grundstimmung und weckt in seiner Klangfarbe sofort Assoziationen zu düsteren Cthullu-Bildern. Unaufdringlich, aber irgendwie auch ein wenig unangenehm. Trist, aber gleichzeitig auch erhaben. Dem Trio gelingt es nämlich, in jedem Song ein Geflecht aus traurigen Riffs zu weben, durch welches sich sowohl durch den Gesang als auch durch die Sologitarre, einschmeichelnde Melodien schlängeln. Auch wenn nach etlichen Hördurchgängen keine Nummer wirklich hängen geblieben ist, so hat man doch jedes Mal erneut das angenehme Gefühl, ein wundervolles Album genossen zu haben. Daher kann ich jetzt auch keine Titel besonders hervorheben, da es mir niemals in den Sinn kommen wird, "Never Comes Silence" nicht am Stück zu hören. Es ist beinahe magisch, denn während man es anhört, fällt man langsam aber unaufhörlich in diese Musik hinein und verliert sich in ihr. Große Kunst, das.
Was ich eventuell noch erwähnen sollte, ist der Umstand, dass es dem Trio gelingt, trotz nur einer Gitarre keine Soundlöcher entstehen zu lassen, da die Rhythmusfraktion sämtliche Lücken gekonnt verschließt. Und auch die Aufmachung muss ich lobend erwähnen. Neben dem obligatorisch Booklet, welches sehr informativ ist, gibt es in diesem Fall noch ein paar feine Livesequenzen aus den Jahren 1992 und 1993 im Videoformat zu bewundern. Unkommerziell ist gar kein Ausdruck. Sahneteil.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae