REVENGE - Triumph.Genocide.Antichrist
Mehr über Revenge
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Osmose Productions/SPV
- Decimation Antichrist
- Blood Of My Blood
- Heathen Hammer
- Blood Division
- Annihilate Or Serve
- Attack The Enslaver
- Altar Of Triumph
- Genocide Conquest
Puh, nochmal Glück gehabt. Als ich im Presseinfo irgendwas von BLASPHEMY las (kanadische Trümmercombo) bekam ich schon Angst, aber so schlimm klingen REVENGE dann doch nicht.
Musikalisch gibt es hier nämlich Death Metal pur, immerhin ist mit Pete Helmkamp (ANGELCORPSE, R.I.P.!) ein ausgewiesener Könner (man denke an Klassiker wie “Wolflust”) am Werk.
“Triumph.Genocide.Antichrist” ist nach zwei EPs das Debüt der kanadischen Death Metaller, welches die Band aber nicht sehr viel weiterbringen wird.
Das liegt nicht unbedingt am Songmaterial, darüber kann man nämlich leider gar nicht so viel sagen, sondern an der hundsmiserablen Produktion. Beim ersten Anhören dachte ich noch, meine Boxen hätten den Geist aufgegeben, so scheiße klingt die CD.
Interessanterweise wird im beiliegenden Presseinfo kein Wort zur Produktion gesagt, klar, für so einen Müll würde ich mit meinem Namen auch nicht geradestehen wollen.
Man hört eigentlich nur undifferenziert ballernde Drums, einen hysterisch kreischenden Sänger,der seine Sache allerdings richtig gut macht und zwischendrin mal ein paar quietschende Gitarren, die ansonsten mit der Power einer Nähmaschine im Hintergrund untergehen. Das nimmt einem die gesamte eventuelle Freude an der Musik.
Denn schlecht sind REVENGE beileibe nicht. Ihr meist in Höchstgeschwindigkeit vorgetragender Death Metal hält geschickt die Balance zwischen Stumpfheit und technischer Verliebtheit. Und wann man vom Gas gehen muss, um mit fetten Midtemporiffs den Hörer zu überzeugen und die Songs abwechslungsreich zu gestalten, muss man der Band auch nicht mehr erzählen.
Bestes Beispiel ist da schon der Opener “Decimation Antichrist”, der mit richtig schön simplen Midtemporiffs mittendrin aufwartet, bevor wieder die Blastbeatsau das Kommando übernimmt.
Noch besser sind da “Blood Of My Blood” mit seiner gelungenen Mischung aus alles vernichtenden Blasts, hämmernden Uptempo und fiesen, langsameren Parts.
Ebenfalls sehr gut: Das erst chaotische, dann langsame “Blood Division”, bei dem dann später doch wieder das Gaspedal bsi zum Annschlag durchgetreten wird und “Attack The Enslaver” und “Altar Of Triumph”, wo vor allem der Wechselgesang gut zur Geltung kommt.
Der Rest der Songs, darunter das völlig cool betitelte “Heathen Hammer” ist da kaum schlechter und würde “Triumph.Genocide.Antichrist” zu einer richtig guten Death Metal-Scheibe machen, wenn, ja wenn das oben angesprochene Manko nicht wäre.
So gut die CD auch ist, empfehlen kann ich sie trotzdem niemandem, denn der Sound ist wirklich unterirdisch schlecht, vor allem das Fiepen der Gitarren, das doppelt so laut wie die Riffs ist, geht einem jedesmal wieder auf die Nerven.
Tja, schade um eine gute Debütscheibe, hoffen wir mal, dass die nächste CD von REVENGE besser klingt, denn Potential ist bei den Kanadiern wirklich reichlich vorhanden.
Anspieltipps: Blood Of My Blood, Attack The Enslaver, Blood Division, Altar Of Triumph
- Redakteur:
- Herbert Chwalek