REVOCATION - New Gods, New Masters
Mehr über Revocation
- Genre:
- Death Metal / Thraash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 26.09.2025
- New Gods, New Masters
- Sarcophagi Of The Soul
- Confines Of Infinity
- Dystopian Vermin
- Despiritualized
- The All Seing
- Data Corpse
- Cronenberged
- Buried Epoch
Viel Stückwerk, wenig Zündendes.
Ich will zwar nicht behaupten, dass die Jungs von REVOCATION ihr Pulver mittlerweile verschossen haben, doch die ganz großen Highlights bleiben die Herren aus Boston in letzter Zeit schuldig. Daran ändert auch das aktuelle, inzwischen neunte Werk der amerikanischen Death-Metal-Combo nichts. Die Truppe steht nach wie vor für einen technisch ambitionierten Blast und ein paar schräge, nicht immer durchsichtige Arrangements, doch gerade Letzteres wird ihnen auf "New Gods, New Masters" das eine oder andere Mal auch zum Verhämngnis. Zwischen den teils groovigen Brechern und den gegensätzlichen Fast-Forward-Attacken verliert sich die Band immer weiter in proggige Partitionen, in denen relativ spektakulär soliert wird, in denen die verspielten Leads aber nicht jenen AKzent setzen können, den sich die Band sicherlich wünscht. Das entpuppt sich mit zunehmender Spieldauer leider auch zu einem echten Problem.
Es geht derweil gar nicht darum, die handwerklichen Fähigkeiten der Musiker infrage zu stellen, denn unterm Strich ist REVOCATION weiten Teilen der Konkurrenz in dieser Beziehung ohnehin schon länger enteilt. Allerdings bringt der Tross das neue Material nicht mehr so konsequent auf den Punkt und bekommt die vielen verschachtelten Parts nicht mehr gewinnbringend unter einen Hut. Die Amis experimentieren vielleicht sogar mehr denn je zuvor, verlassen das gewohnte Terrain sehr häufig, können sich aber nicht durchringen, die Prog-Schlagseite so weit durchzubringen, dass man völlig neue Charakteristika auch souverän etabliert. Die brutalen Parts zünden nicht so recht, die bizarren Wechsel werden recht hektisch gebreakt, und je weiter "New Gods, New Masters" voranschreitet, desto verworrener sind schließlich auch die Strukturen, die REVOCATION hier in Gang setzen will.
Dass man mit Mitstreitern von JOB FOR A COWBOY und CATTLE DECAPITATION zusammenarbeitet, scheint in diesem Zusammenhang zwar logisch, doch die Prämisse sollte nicht sein 'je ausgefallener, desto dollwr', sondern vielmehr darf der eigentliche Fokus nicht verloren gehen - und der ist gerade im hinteren Teil der neuen Scheibe nicht mehr zu erkennen. "New Gods, New Masters" führt die Truppe nun endgültig auf den Kurs des progressiven Death Metals, aber nicht auf den Pfad der dafür notwendigen, kompositorischen Tugenden. So richtig mitreißen kann Album Nummer neun daher nicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes