RHABSTALLION - Bat Shit Crazy
Mehr über Rhabstallion
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Golden Core/ZYX
- Release:
- 24.05.2024
- Bat Shit Crazy
- Better Later Than Ever
- Now That You're Gone
- Strength Within Me
- Ghost Dance
- The House
- Sold My Soul
- The Call
- Going Nowhere
- Who Am I
Heimliche NWoBHM-Helden, die beweisen, wie man heute altmodische Musik frisch servieren kann.
Dass man im Jahr 2024 ein neues Album von RHABSTALLION präsentiert bekommen würde, hätte vor wenigen Jahren wohl noch keiner geglaubt. Die NWoBHM-Helden, die in der Hochzeit nur eine Single namens 'Day To Day', sowie den Song 'Chain Reaction' auf dem "New Electric Warriors"-Sampler. Auf dieser Compilation aus dem Jahr 1980 sind 16 mehr oder weniger obskure Vertreter dieser für unsere Musik so wichtigen Bewegung zu finden. Darunter: VARDIS, RACE AGAINST TIME, SILVERWING, WARRIOR und BUFFALO, um nur einige Namen ins Rennen zu werfen.
Als dann 2021 mit "Back In The Saddle" eine feine Compilation von RHABSTALLION auf dem Markt kam, war ein Startschuss für die Reinkarnation gesetzt, die wir auf "BAT SHIT CRAZY hören. Besonders beachtlich ist dabei der Umstand, dass wir mit Bassist Graham Hooper, Gitarrist David Thomspon und dem singenden zweiten Klampfer Andy Wood gleich drei Mitglieder an Bord haben, die bereits auf der oben genannten Single zu hören sind. Nur Drummer Jack Himsworth ist erst später zu dem Trio gestoßen. Hier darf also niemand von einer zusammengeschummelten Reunion faseln. Diese guten Vorzeichen bedeuten aber natürlich noch nicht zwingend, dass wir auch tolle Songs geboten bekommen.
Aber diesbezüglich kann schon das eröffnende Titelstück Entwarnung geben. Treibender Gute-Laune-Heavy-Rock, von einer gut geräucherten Stimme vorgetragen, geht halt immer. Genau das ist es, was uns im weiteren Verlauf in beinahe allen Songs geboten wird. Junge Ohren werden das latent bieder und regressiv finden, ich freue mich am luftigen und gleichzeitig klaren Klangbild, an Hooklines, die schnell zünden und dann auch nicht abnutzen und am wirklich tollen Gesang.
In der Mitte des Albums baut die Band dann aber einige nette Variationen ein, die das Gesamtbild deutlich auflockern. So erfreut 'Ghostdance' mit deutlich flotterem Tempo und einer Melodielinie, die nachhaltig im Ohr haften bleibt, ohne plakativ oder aufdringlich zu wirken. Das als Single ausgekoppelte 'The House' überrascht dann mit unerwarteter Härte und Düsternis. Diese mystische Nummer hat eine angenehme Schwere, die als Kontrast zum vornehmlich fröhlich anmutenden Material bestens hierher passt. Damit der Hörer danach wieder in Wallungen kommt, folgt mit 'Sold My Soul' im direkten Anschluss gleich mal der Song mit dem flinkesten Beat.
Hinten raus bekommen wir mit 'Going Nowhere' noch einen echten Ohrwurm geboten, der im Vers mit einem treibenden Beat und Akustik-Gitarren unterlegt ist und beim Chorus so richtig schon explodiert. Fette Nummer!
Dass das Finale dann zwei uralte Nummern in aktuellen Liveversionen bekommt, darf man als netten Bonus betrachten, denn auch diese Stücke sind absolut hörenswert. Außerdem wird hier für Neueinsteiger eine wunderbare Brücke in die Vergangenheit gebaut und gleichzeitig aufgezeigt, dass die Band auch heute noch live funktioniert.
Insgesamt also eine feine Veröffentlichung, die mir sehr viel Freude bereitet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae