RHAPSODY - Symphony Of Enchanted Lands II - The Dark Secret
Mehr über Rhapsody
- Genre:
- Film Score Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 27.09.2004
- The Dark Secret
- Unholy Warcry
- Never Forgotten Heroes
- Elgard's Green Valleys
- The Magic Of The Wizard's Dream
- Erian's Mystical Rhymes
- The Last Angel's Call
- Dragonland's River
- Sacred Power Of Raging Winds
- Guardiani
- Shadows Of Death
- Nightfall On The Grey Mountains
RHAPSODY ist wohl eine der kontroversesten Bands im Metal-Bereich. Während viele (mich eingeschlossen) die italienische Band mit dem deutschen Drummer Alex Holzwarth und ihrem symphonischen Bombast-Metal lieben oder doch zumindest unterhaltsam finden, verdrehen andere angewidert die Augen bei der einfachen Erwähnung des Bandnamens ...
Das neue Album "Symphony of Enchanted Lands II – The Dark Secret", welches im legendären Christopher Lee, der eine klassische Gesangsausbildung genossen hat (!), einen ziemlich prominenten Gaststar aufweist, liefert genau das, was die Fans erwarten. Die Stimme Lees als "Erzähler" passt nicht erst seit dessen Filmrolle als "Saruman" im "Herr der Ringe"-Blockbuster zu den musikalischen Epen über Drachen, Schwerter und Elfen, die RHAPSODY seit ihrem 1997er Debüt "Legendary Tales" bemerkenswert konsequent durchziehen. Allerdings wirken die – obwohl genial – erzählten Teile der CD spätestens beim fünften Durchlauf leicht störend. Der Song 'Unholy Warcry' ist ja bereits von der vorab veröffentlichten EP "The Dark Secret" bestens bekannt und ist dennoch der ideale Einstieg in die Fortsetzung der Fantasy-Saga um die verzauberten Lande ... Pathos und endlich mal echte Streicher – keine billigen Keyboard-Sounds! - machen die Ballade 'Magic Of The Wizard's Dream' zu einem weiteren Höhepunkt. Danach kommt der mächtige über zehn Minuten lange Song 'Erian's Mystical Rhymes'. Bei 'The Last Angel's Call' ist dann mal wieder typischer, aber etwas mehr songorientierter italienischer Bombast-Metal angesagt. Der Chorus hat absoluten Ohrwurm-Charakter. Noch mal über die Zehn-Minuten-Marke springt 'Sacred Power Of The Raging Winds', erneut mit einem grandiosen Christopher Lee als Erzähler. Etwas ganz anderes ist dann wieder 'Guardiani' mit einer Opern-Sängerin, opulenten Streichern und zahlreichen Elementen aus osteuropäischer Folklore. Zum Ende hin geht mit 'Shadows Of Death' noch mal die Post ab. Auch sehr episch und bombastisch gehalten, wird hier dennoch anständig gerockt. Sänger Fabio Lione ist zudem diese Art von Musik wie auf den Leib geschneidert. Mit 'Nightfall On The Grey Mountains' wird abschließend noch mal ein wenig Dramatik und Pomp aus dem Hut gezaubert, und ein richtig gutes Album ist komplett. Allerdings werden insgesamt wenig Überraschungen geboten, aber wer hat das erwartet?
Natürlich übertreiben RHAPSODY wieder einmal ein wenig mit dem Bombast, und auch der Album-Titel riecht nach Kalkül, aber: Sowohl die Produktion, die (immer gute) Aufmachung und natürlich das Songmaterial sind erstklassig. Die kreativen Köpfe von RHAPSODY, Luca Turilli (g.) und Alex Starpoli (keys.), lassen immer wieder, auf das ganze Album versprengt, Elemente aus Filmmusiken, aber auch keltische und musikalische Renaissance-Zitate in ihre Epen einfließen. Alle, denen die bisherigen Scheiben der Italiener gefallen haben, können bedenkenlos zum Händler des Vertrauens gehen, die anderen lassen sich eh nicht überzeugen und haben sowieso nicht bis hier gelesen ...
Anspieltipps: Unholy Warcry, Magic Of The Wizard's Dream, Erian's Mystical Rhymes, The Last Angel's Call, Sacred Power Of Raging Winds
- Redakteur:
- Martin Stark