RHAPSODY OF FIRE - Challenge The Wind
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/24
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 31.05.2024
- Challenge The Wind
- Whispers Of Doom
- The Bloody Pariah
- Vanquished By Shadows
- Kreel's Magic Staff
- Diamond Claws
- Black Wizard
- A Brave New Hope
- Holy Downfall
- Mastered By The Dark
RHAPSODY OF FIRE kann auch mit der Herausforderung an den Wind bei mir punkten.
Die Welt dreht sich und das Leben geht weiter, deshalb ist es für mich inzwischen müßig, ständig den alten RHAPSODY-Welche-Auch-Immer-Zeiten nachzutrauern. Hier geht es jetzt um RHAPSODY OF FIRE mit Giacomo Voli (Gesang), Alex Staropoli (Keyboard), Roby De Micheli (Gitarre), Alessandro Sala (Bass) und Paolo Marchesich (Drums), um richtig starken symphonischen Power Metal, wie er mir gefällt und wie ich ihn auch erwartet habe. Einige Vorab-Videos haben mir die Vorfreude auf "Challenge The Wind" netterweise verkürzt. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, schon nach dem ersten Durchgang hat mich die Musik gepackt. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass sich Giacomo Voli gesangstechnisch noch gesteigert hat, aber über die gesamte Instrumentalfraktion gibt es selbstverständlich ebenfalls nichts zu meckern.
Angefangen hat diese Vorfreude schon vor gut einem Jahr mit der Veröffentlichung des Videos zu 'Kreel's Magic Stuff' und dem Hinweis auf eine neue Platte. Dabei ist es meiner Meinung nach unerheblich, ob man die beiden Vorgängerscheiben "The Eighth Mountain" (von 2019) und "Glory For Salvation" (von 2021) und damit die Geschichte der "Nephilim Sage" kennt, deren dritter Teil "Challenge The Wind" ist. Auch ohne dieses Vorwissen wird der Spaß am neuen Werk nicht geschmälert, sofern man natürlich diese Musikrichtung mag. Das ganze Projekt soll übrigens eine Metapher auf die Entwicklung des Individuums und das Erkennen des eigenen Ichs darstellen. Tolle Orchesterarrangements, epische Chöre, rasante Gitarrenriffs und gekonnte Keyboardklänge machen "Challenge The Wind" zu einer runden Sache. Wenn dann noch die "Misch- und Masteringhändchen" von Sebastian "Seeb" Levermann von ORDEN OGAN mit ins Spiel kommen, gibt das dem Ganzen den letzten Schliff.
Einen guten Einstieg bietet der Titeltrack, der alles im Angebot hat, was ich bei RHAPSODY OF FIRE mag, auch sehr schön im passenden Video zu entdecken. Dieser, das Gänsehaut verursachende 'The Bloody Pariah' und 'Holy Downfall' kommen ausgesprochen rasant daher – ich sollte in diesem Zusammenhang vielleicht noch das Drumming erwähnen, das mich ebenfalls wieder sehr fesselt. Interessant ist das mit gut 16 Minuten längste Stück des Albums, 'Vanquished By Shadows', das mich mit seiner gewissen Düsternis direkt an den Film "Dune" erinnert und Giacomo Voli gesangstechnisch zeigt, wie ich ihn bewusst so noch nicht wahrgenommen habe - er kann richtig "böse" klingen. Ich habe wirklich beim ganzen Song diesen Dünenfilm vor Augen, was ich übrigens als Kompliment fürs Kopfkino verstanden haben will. Das Akustik-Mittelteil nimmt ein wenig Drama heraus, bevor es wieder düster-rasant, aber sehr melodisch weitergeht, bis der Track wieder akustisch einen passenden Abschluss findet.
'Whispers Of Doom', 'Diamond Claws', 'Black Wizard' und 'A Brave New Hope' bieten weitere erstklassige, hymnische Symphonic-Kost und gehen ausgezeichnet ins Ohr. Das Outro 'Mastered By The Dark', ein etwas dunkleres Stück, punktet mit einem tollen Akustikgitaren-Anfang und setzt einen angemessenen Schlusspunkt für ein Album, das genau in meine Beuteschema fällt.
"Beuteschema" mag das Stichwort sein. Auch bei "Challenge The Wind" werden sich vermutlich die Geister wieder scheiden, aber es ist wie in vielen Bereichen: die einen werden das Album lieben, die anderen werden es vielleicht in der Luft zerreißen. Da die Musikgeschmäcker so vielfältig sind, ist das okay, sonst wäre es ja langweilig. Wer sich selbst eine Meinung bilden möchte, kann dies ja tun, indem er sich die bisherigen Auskopplungen zu Gemüte führt, die "Herausforderung an den Wind" annimmt und dann sieht, wohin es ihn weht.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer